Equal Pay Day 2023: "Halbe – Halbe, schließen wir die Lohnschere"
BEZIRK FREISTADT. Am 15. Oktober war bereits Equal Pay Day in Oberösterreich, in Österreich war es der 31. Oktober. Die SPÖ Bezirk Freistadt fordert Lohntransparenz, keine Kürzungen beim AMS, Verpflichtung zur geteilten Karenz, Ausbau und ein Rechtsanspruch auf einen ganztägigen gratis Kinderbildungsplatz ab dem ersten Lebensjahr, um die Lohnschere zu schließen.
Frauen verdienen um 21,1 Prozent weniger als Männer. Legt man diese Schere auf Tage um, arbeiten Frauen bis zum Jahresende 78 Tage unbezahlt. „Von Fortschritten ist hier weit nicht die Rede. Ganz im Gegenteil: Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Schere noch weiter geöffnet“, heißt es von der SPÖ Bezirk Freistadt. Denn Oberösterreich ist mit Vorarlberg nicht nur bundesweites Schlusslicht, sondern auch eines der wenigen Bundesländern, in denen sich der Pay Gap sogar verschlechtert hat. „Im Bezirk Freistadt ist die Lage sogar noch prekärer. Mit einem Lohnunterschied von 24,8 Prozent arbeiten die Freistädter Frauen sogar 91 Tage im Jahr gratis.“
Gegen die eklatanten Einkommensunterschiede zwischen Frauen und Männern richten sich Aktionen der SPÖ Frauen Oberösterreich im ganzen Bundesland. Mit einer Fotoaktion unter dem Motto „Halbe - Halbe“ gibt es auch im Bezirk Freistadt eine Aktion der SPÖ-Frauen. Die zentralen Forderungen sind dabei Lohntransparenz, keine Kürzungen beim AMS, Verpflichtung zur geteilten Karenz, Ausbau und ein Rechtsanspruch auf einen ganztägigen gratis Kinderbildungsplatz ab dem ersten Lebensjahr. Seit mehr als 100 Jahren fordert die SPÖ gleichen Lohn für gleiche Arbeit ein. „Es gibt keine Ausreden mehr. Wir brauchen ehrliche aktive Frauenpolitik, die wirkt. Dieser untragbare Zustand ist nicht länger hinzunehmen“, sagt Larissa Zivkovic, Vorsitzende der SPÖ Frauen im Bezirk Freistadt.
Kürzungen beim AMS verhindern
„Arbeitsminister Kocher plant drastische Kürzungen des AMS-Budgets für das kommende Jahr. Davon könnten in hohem Maße Arbeitsmarktprojekte für Frauen betroffen sein“, heißt es von der SPÖ. Programme für Wiedereinstieg nach der Karenz, Umorientierung und Weiterbildung für andere Berufsfelder sind dringend notwendig, um Frauen am Arbeitsmarkt zu stärken. „Die Wirtschaftslage trübt sich bereits ein. Experten gehen von einer erhöhten Arbeitslosigkeit im kommenden Jahr aus.“ Wichtige Projekte, wie „Frauen in die Technik“ stehen durch das Kürzungsprogramm der Regierung am Spiel. „Jetzt beim AMS-Budget für 2024 zu streichen ist mehr als kurzsichtig von der Regierung. Frauen sollen ein Einkommen haben, von dem sie leben können. Gerade bei so wichtigen Arbeitsmarkt-Förderungen den Sparstift anzusetzen, ist ungerecht. Das müssen wir verhindern“, sagt Sonja Seifried, Vizebürgermeisterin von Freistadt und Betriebsratsvorsitzende im Krankenhaus Freistadt.
Geteilte Karenz
„Eltern sollen sich die Karenz teilen“; so die SPÖ. In Österreich ist Väterkarenz noch immer die Ausnahme. 1 von 100 Vätern geht länger als sechs Monate in Karenz. Bei acht von zehn Paaren geht der Mann überhaupt nicht in Karenz. Andere Länder zeigen was möglich ist. In Norwegen gehen neun von zehn Väter in Karenz. „Deswegen brauchen wir verpflichtende Karenzteilung wie in Skandinavien: Halbe - Halbe. Österreich soll endlich wieder zu den fortschrittlichen Ländern in Europa zählen“, sagt Larissa Zivkovic.
Recht auf Kinderbildung
Bildung beginnt im Kindergarten. Jedes Kind hat das Recht auf gleiche Chancen, von Anfang an. Für die Eltern ist ein Kinderbildungsplatz die Voraussetzung, dass sie ganztägig berufstätig sein können. Die SPÖ drängt auf einen raschen Ausbau, längerer Öffnungszeiten, weniger Schließtage und einen Rechtsanspruch auf einen Gratis-Kinderbildungsplatz ab dem ersten Lebensjahr. „Auch hier hat Oberösterreich enormen Aufholbedarf. Denn im Bundesländervergleich liegt Oberösterreich weit hinten, beim Betreuungsangebot der Unter-Dreijährigen sogar auf dem letzten Platz. Der Ausbau der Kinderbetreuungsplätzen muss oberste Priorität haben“, fordert Sonja Seifried.
„Es ist höchste Zeit für Lohngerechtigkeit. Daher: Lohntransparenz mit Strafen bei Unterbezahlung, sofortiges Umsetzen der EU-Lohntransparenzlinie in Österreich, keine Kürzungen von AMS-Projekten - wichtige Frauenprojekte müssen erhalten bleiben, Halbe – Halbe bei der Karenz und Ausbau und Rechtsanspruch auf einen gratis-ganztägigen Kinderbildungsplatz ab dem ersten Lebensjahr“, fordert die SPÖ.
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