Lehar-Villa: Kronleuchten und Kristall-Luster strahlen dank Freistädter Know-how wie neu

Die Firma GVI aus Freistadt beschäftigt sich unter anderem mit speziellen Beleuchtungskonzepten für sakrale Gebäude. „Seit etwa vier Jahren restaurieren wird erhaltenswürdige Kronleuchter und Luster, zum Beispiel in der Minoritenkirche im Linzer Landhaus oder in der Pfarrkirche Rohrbach“, so Firmenchef Norbert Gruber.

Spezialgebiet ergab sich durch Zufall

Zu diesem Spezialgebiet kam das vielfältig aufgestellte Unternehmen durch Zufall. „Wir wurden vom Bauamt der Diözese Linz gefragt, ob wir jemanden kennen, der historische Kristall-Luster restaurieren kann. Da wir Herausforderungen gerne annehmen und den künstlerischen und technischen Hintergrund bieten konnten, haben wir selbst erste Musterstücke gefertigt“, machte sich Gruber damals mit seinen Mitarbeitern selbst ans Werk.

Gablonzer Handwerk

Hintergrund: „Meine Mutter hat 50 Jahre das Gablonzer Handwerk ausgeübt und wurde oft für diverse Kronleuchter-Reparaturen zugezogen, um den Glasschmuck entweder zu erneuern oder zu restaurieren. Sämtliches Werkzeug und Schablonen waren noch vorhanden. Zusätzliche Spezialschablonen habe ich angefertigt.“

„Medientechnik und Elektronik ist ein Kerngeschäft unseres Unternehmens. Dabei haben wir im Lichtbereich viele Projekte umgesetzt. Die Konzeptionierung und der Bau von Objekt-Effektbeleuchtung und Bühnenbeleuchtung ist eine Tätigkeit die wir jahrelang ausüben. Das war der Ausgangspunkt für den Kronleuchterbau“, so Norbert Gruber.

„Besondere Aufgabe und große Herausforderung“

Somit war die Kulturhauptstadt Bad Ischl mit der Bitte, man möge sich in der Lehar-Villa um die Restauration der Luster, Leuchten und Lampen kümmern, bei GVI genau an der richtigen Adresse. „Wir sind sehr stolz, dass wir als Mühlviertler Betrieb solch ein Projekt umsetzen durften. Die Lehar-Villa war natürlich eine besondere Aufgabe und große Herausforderung“, so Norbert Gruber.

„Kronleuchter sind in punkto Lichtausbeute eine Katastrophe“

„Kronleuchter sind ein Spezialthema im Lampenbau. Punkto Lichtausbeute eine Katastrophe. Es darf die Optik und das Erscheinungsbild des „Lusters“ und des Raumes nicht verändert werden. Die Grundsubstanz muss so weit wie möglich erhalten bleiben. Materialien wie Lack, Metalle usw. sollen ident mit dem Original sein. Zusätzliche Anbauteile müssen dokumentiert werden und komplett rückbaubar sein. Lacke werden in reiner Handarbeit ausgebessert sowie in Originalfarbe und Verarbeitungstechnik aufgetragen. Alle Teile sollen wie das Original aussehen und beschaffen sein“, beschreibt Gruber die Herausforderungen.

„Die Sicherheit steht an erster Stelle. Ob bei den Abhängungen oder der Verkabelung: Überall müssen die geltenden Normen eingehalten werden ohne das Gesamtbild der Leuchte zu verändern.“

Glitzern und Funkeln

Doch das Endergebnis macht alle Mühen wieder wett und kann sich sehen lassen: „Ein restaurierter Kronleuchter glitzert und funkelt und ist für Jung und Alt immer etwas Besonderes.“

Anfang Mai wurde die von insgesamt 27 Handwerksfirmen neu renovierte Lehar-Villa eröffnet.

www.gvi.at