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GALLNEUKIRCHEN. Rupert Huber vom Mauthausen Komitee Gallneukirchen (MKG) sprach mit Tips über seine Tätigkeit und auch über seine Ziele.

Foto: Mauthausen Komitee Gallneukirchen/Huber
Foto: Mauthausen Komitee Gallneukirchen/Huber

Tips: Wenn Sie zurückblicken, gab es für Sie einen Auslöser für Ihr Engagement bei dem Komitee?

Rupert Huber: Meine Eltern waren glücklich, aus dem Nationalsozialismus befreit worden zu sein. Das habe ich, 1945 geboren, mitbekommen. Die Eltern haben nicht belehrt, sondern sie freuten sich über das Fragen der Kinder. Später, an der Uni Linz habe ich den Widerstandskämpfer und Erforscher der NS-Zeit in Oberösterreich, Professor Peter Kammerstätter, kennengelernt und über ihn auch Persönlichkeiten der Österreichischen Lagergemeinschaft Mauthausen. Peter Kammerstätter hat in den 1970er-Jahren die Menschenhatz im Mühlviertel im Februar 1945 bei vielen Zeitzeugen, meistens Frauen im Alter um siebzig Jahre, erkundet. Ich habe erlebt, wie Frauen erleichtert und zufrieden waren, dass sie einer aus der Universität Linz nach ihren Erinnerungen fragt. Ich konnte erleben, wie mit Reden und Zuhören bedrückende Erinnerungen leichter werden.

Tips: Seit wann sind Sie Teil des MKG. Wie kam es dazu?

Huber: In den Jahren nach 2000 haben Kurt Winter, Alois Stöger und ich mit Bürgermeister Walter Böck und Konsulent Kurt Cerwenka für ein Bewusstmachen der Ortsgeschichte bestens kooperiert. Ein Mahnmal für den Frieden sollte kein Endpunkt für Auseinandersetzungen sein, sondern der Fokus für Erinnerungen um der Zukunft willen. 2006, nach der vielbeachteten Übergabefeier mit Bundespräsident Heinz Fischer hat das Mauthausen Komitee Österreich uns eingeladen bei ihnen mitzuarbeiten. Das Mauthausen Komitee Gallneukirchen war bis 2016 eine anerkannte Arbeitsgemeinschaft innerhalb des MKÖ, nun sind wir ein autonomer Verein.

Tips: Was ist Ihnen bei Ihrer Arbeit wichtig? Was möchten Sie in Zukunft erreichen?

Huber: Gedenkkundgebungen sollen immer in Kooperation mit jugendlichen Gruppen stattfinden. In und um Gallneukirchen sind mehrere Mahnmale. An diesen soll sowohl an die Gedanken und Gefühle der Menschen, denen ihr Leben geraubt worden ist, erinnert werden, aber auch an Täter, wie sie so geworden sind.

Tips: Was sagen Sie Menschen, die meinen, man müsse die Vergangenheit in Hinblick auf die NS-Zeit ruhen lassen?

Huber: So einen Satz habe ich schon lange nicht mehr gehört. Neben großem Interesse erleben wir schon auch Gleichgültigkeit. Aber jeder, der skeptisch nach dem „warum wir das machen“ fragt, soll erfahren, dass aus vielen unmenschlichen Ansichten große Schuldtaten werden können. Erinnerung. Um der Zukunft willen.


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