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GARSTEN. Von steilen Wiesen gesäumt, blickt das Dambachtal auf eine lange Tradition des Nagelschmiedens zurück. Ab 1615 formten schmetternde Hämmer hier von „Mausköpfln“ bis „Kühzähnt“. Die daran erinnernde Schauschmiede feiert am Pfingstmontag, 21. Mai, Jubiläum.

Seit 1998 lebt hier altes Handwerk auf.
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 “37 Nagelschmieden gab es in Dambach einmal, und zwei Zainhämmer. 1954 schloss der letzte Betrieb, dann konnte man Nagelschmiede erst wieder im Jahr 1985 erleben – anlässlich 1000 Jahre Garsten“, erzählt der ehemalige Kommandant der Feuerwehr Sand Manfred Nöbauer. Als einer von derzeit neun Freiwilligen zwischen 30 und 75 Jahren kümmert er sich heute in Dambach um die Wiederbelebung des einst dort so allgegenwärtigen Handwerks. Die kleine Schmiede, in der Schulklassen und andere Interessierte originalgetreuen Schaubetrieb erleben können, wurde für die Landesausstellung 1998 beim Gasthaus Hammermeister eigens errichtet. Gegen Voranmeldung öffnen sich nach wie vor die Türen für Gruppen ab zehn Personen.

Mitte des 17. Jahrhunderts gab es in Dambach bereits 28 Nagelschmieden, damals betrieben mit Holzkohle. Am Talende wurden große Waldflächen genutzt – viele Dambacher verdingten sich daher in der Holzverarbeitung, als Schindelhacker oder Köhler. Auch Bauern betrieben nebenbei den Holztransport vom Wald zur Enns, wo die Produkte der Schmiede auf dem Wasserweg versandt wurden.

Vom „Zoan“ zum „Piffl“

Ebenfalls zumeist von Flößen antransportiert wurde das Roheisen aus der Eisenwurzen, das per Wasserrad betriebene Zainhämmer in Stäbe (“Zoan“) vorstreckten. Daraus schlugen die Nagelschmiede Schuh- und Gebrauchsnägel mit Namen wie Piffl, Scherken, Spitzköpf oder eben Kühzähnt. An einem meist um 5 Uhr morgens beginnenden Arbeitstag schaffte ein Schmied je nach Nageltype bis zu 2000 Stück. Diese gingen in verschiedene Länder der Monarchie und sogar bis nach Russland.

„Sehr schwierig ist es nicht, aber es braucht schon etwas Geschick im Umgang mit dem 900 bis 1000 Grad heißen Eisen“, sagt Manfred Nöbauer über das Nagelschmieden. Wo früher in nächster Nähe tatsächlich eine Schmiede und ein Zainhammer standen, dürfen die Besucher heute auf Wunsch selbst ein paar Schläge hämmern.

Und auch wenn keine Besucher die urigen Räume bestaunen, bleibt es in der Dambacher Nagelschmiede nicht immer still. Neben der wie anno dazumal ausgestatteten Werkstätte sitzt die Runde der Hobby-Handwerksvermittler gerne am Stubentisch neben einem alten Ofen samt Wasserschiff. Unterm Herrgottswinkel wird dann besprochen, was an Aufgaben anfällt.

Fest zum zweiten Runden

Am Pfingstmontag, 21. Mai, feiert die Nagelschmiede Dambach der Marktgemeinde Garsten 20 Jahre Bestand. Um 9.30 Uhr beginnt eine Feldmesse; den Frühschoppen im Anschluss spielt die Musikkapelle Dambach. Es wird natürlich schaugeschmiedet und fürs leibliche Wohl sorgen Getränke und Imbisse. Bei Schlechtwetter am 27. Mai


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