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Gedenkkultur in St. Pölten kann Vorbild sein

Olivia Lentschig, 23.09.2020 12:22

WALDVIERTEL/ST.PÖLTEN. Im Rahmen des EU geförderten KPF Projektes (Programm Interreg) „Friedenswege Waldviertel – Südböhmen“ (Cesty míru Waldviertel - Jížní Čechy) besuchten fast 20 Organisatoren von Themenwegen die Landeshauptstadt St. Pölten und wurden von Frau Dr. Martha Keil, der Direktorin des Institutes für Jüdisches Geschichte, einen Tag lang begleitet.

  1 / 4   Dr. Martha Keil (5.v.l) und Heinz Spindler (6.v.l) mit Mitgliedern der vertretenen Organisationen Hans Wiesinger, Klara Spindler, Ernst Löschner, Engelbert Pöcksteiner, Pete Hämmerle, Schwester Elvira, Gerlinde Hämmerle, Jaroslav Bartizac, Gerhard Kofler, Irmela Steinert, Michal Jarolimek, Johann Bruckner, u.a. Fotos: ILD Projektmanagement

Die Teilnehmer erhielten einen spannenden und profunden Einblick in das jüdische Leben in St. Pölten vor 1938 und den aktuellen Umgang mit dem historischen Erbe. Eine Besichtigung der Synagoge, die Steine der Erinnerung und der jüdische Friedhof standen am Programm.

Viel Zeit hat sich Frau Dr. Martha Keil vom Institut für Jüdisches Geschichte für Ihre Gäste aus dem Waldviertel und aus Südböhmen genommen, um ihnen Einblicke in die aktuelle Gedenkkultur in St. Pölten zu geben. Die Synagoge aus dem Beginn des vorigen Jahrhunderts ist das wohl markanteste Zeichen des jüdischen Lebens in St. Pölten, das fast ein Jahrhundert lang von 1848 bis 1938 wichtiger Teil der örtlichen Kultur und Wirtschaft gewesen war. Aber auch sonst lassen sich noch viele Zeugnisse finden, wie der jüdische Friedhof in St. Pölten mit der Aufbahrungshalle und der Gedenkstein, auf dem die Namen der von den Nazis in den letzten Kriegstagen 1945 ermordeten und hier begrabenen Menschen jüdisches Glaubens verzeichnet sind.

Heinz Spindler, Obmann des Vereins „Weg des Friedens“ und Organisator der Exkursion nach St.Pölten, über das Projekt: „Zielsetzung unseres Projektes ist es in der Grenzregion sechs Themenwege neu zu gestalten und unter der Bezeichnung „Friedenswege Waldviertel - Südböhmen“ gemeinsam zu bewerben. Wandern und Radfahren wird als Freizeitaktivität immer populärer. Viele Menschen verbinden ihre sportlichen Aktivitäten mit dem Erforschen der regionalen Geschichte und interessieren sich für spezielle Themen. Für dieses Publikum möchte unsere Region „Wanderungen und Radtouren mit Tiefgang“ anbieten. Es geht darum das Erinnern und Gedenken an die Opfer von Gewalt und Kriegen mit einer Kultur des Friedens und der Versöhnung in der Gegenwart zu verbinden, um ein friedliches Miteinander zu fördern und zu stärken. In diesem Sinne sind die vielen Informationen und Anregungen dieses sehr interessanten Tages in St.Pölten eine wertvolle Unterstützung für unsere weitere Projektarbeit.“

Die nächste Exkursion wird nach Prag gehen, 2021 soll ein Reiseführer zu den grenzüberschreitenden Friedenswegen online und in gedruckter Form vorliegen.


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