Alpinpolizei rettete Tschechen aus Bergnot
HALLSTATT. Die Alpinpolizei hat am Freitag zwei Tschechen aus Bergnot gerettet.
Der Mann (39) und die Frau (48) stiegen gegen 7 Uhr von den Kesselgründen bei Hallstatt zur Hirschaualm auf, um den Seewand Klettersteig zu begehen, den der Mann schon mehrmals bewältigt hatte. Der Klettersteig hat eine Wandhöhe von rund 750 Meter, Schwierigkeitsskala D bis E. Er zählt zu den schwierigsten und längsten in den Ostalpen.
Viel zu langsam
Um 8 Uhr kletterten die beiden los. Die nordseitig exponierte Wand war zu diesem Zeitpunkt noch nass. Die Wetterprognose verlautbarte den Durchzug einer Kaltfront mit teils starkem Regen. Viel zu langsam kamen die beiden voran. Vor allem die Frau war müde und hatte leichte Schmerzen im Knie. Den Halbzeitpunkt „seit 1881“, Seehöhe 1250 Meter, erreichten die beiden erst um etwa 14 Uhr. Normalerweise braucht man für den Weg dorthin nur rund zwei Stunden.
Am Irrweg
Dennoch kletterten sie weiter bis zum „Fledermausbiwak“, Seehöhe 1320 Meter. Dort erkannten sie die Ausweglosigkeit nach oben und kletterten deshalb wieder ab. Aus der Wand und noch am Stahlseil des Klettersteigs gesichert glaubten sie weit abseits vom Klettersteig einen Pfad zu erkennen. Diesen steuerten sie an. Der Pfad war aber nur ein Gamswechsel und führte die beiden in unwegsames Steilgelände.
Um etwa 16:30 Uhr setzten sie entkräftet einen Notruf ab und schilderten ihre missliche Lage. Ein Alpinpolizist der fließend tschechisch spricht leistete wertvolle Dolmetsch-Dienste. Nachdem sich die Wetterlage und vor allem die Sicht besserte, gelang es der Hubschraubercrew gegen 18:15 Uhr die beiden Kletterer am kurzen Gehänge zu retten und ins Tal zu fliegen. Die Geretteten, die ärztliche Hilfe ablehnten, wurden abschießend zum Parkplatz zu ihrem Pkw gebracht.
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