BEZIRK GMUNDEN. Am Vorabend des Dreikönigs-Festes, am 5. Jänner, finden im Salzkammergut die Glöcklerläufe statt. Ursprung, Zentrum und Hochburg dieser Tradition liegen in Ebensee. Aber auch in vielen anderen Orten kann diesen Raunachtsbrauch erleben.
Ursprünglich war der Sinn des Glöcklerlaufes, Heil und Segen der guten Geister zu gewinnen und die bösen Geister mit Licht und Glockengeläut zu vertreiben. Besonders beeindruckend sind die kunstvoll gestalteten Kappen, in denen oft hunderte Arbeitsstunden stecken: Die eigens entworfenen Bilder werden in mühevoller Kleinarbeit aus Tonpapier ausgeschnitten, gestanzt und mit buntem Seidenpapier hinterklebt. Im Inneren des Holzgerüstes werden zur Beleuchtung der Glöcklerkappen mehrere Kerzen befestigt. Auf dem Rücken trägt der Glöckler schweren Glocken. Die Kleidung ist traditionell weiß.
Von Ebensee aus weite Verbreitung
Der Ursprung dieses Raunachtbrauches liegt in Ebensee – der „Ebenseer Glöcklerlauf“ wurde 2010 von der UNESCO zum immateriellen Kulturerbe Österreichs erklärt. Der Brauch verbreitete sich im Lauf der Zeit ins Innere Salzkammergut und entlang des Traunsees. So wird in Gmunden der Glöcklerlauf auf dem Rathausplatz mit dem Dreikönigssingen des Doppelquartett Edelweiß verbunden.
Auch rund um den Wolfgang- und den Attersee und in vielen anderen Gemeinden der Region gibt es mittlerweile Glöcklerläufe. In Scharnstein etwa feiert der von den Naturfreunden organisierte Lauf heuer bereits sein 40-Jahr Jubiläum. Aus einer kleinen Veranstaltung mit acht Kappen ist dort mittlerweile ein großer Lauf geworden. Vor allem die Kinder-Passen – schon Dreijährige sind hier unterwegs – bezaubern alljährlich das Publikum. Ein Jubiläum begeht man auch in Pinsdorf: Hier findet der Glöcklerlauf der Kinderfreunde bereits zum 30. Mal statt.
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