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Ein Scharfkantiger: umfassende Werkschau zu Anton Raidel

Daniela Toth, 30.11.2020 07:20

GMUNDEN. Gmunden ehrt den im Vorjahr verstorbenen Keramikkünstler und zeigt einen Querschnitt durch sein Lebenswerk.

Foto: Ella Raidel
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Anton Raidel war einer der letzten bedeutenden Keramikkünstler der Generation Ohnsorg, jener Gruppe rund um den Avantgardisten Prof. Kurt Ohnsorg, die in den 1960er-Jahren mit einem bahnbrechenden Werk, einem revolutionär neuen Umgang mit dem Material und mit engagiertem Netzwerken bei internationalen Symposien ihre Zunft in die Moderne führte.

Raidel, ein gebürtiger Wiener Neustädter, folgte nach seinem Studium an der „Angewandten“ in Wien seinem Freund und Lehrer nach Gmunden und etablierte sich hier als freischaffender Künstler – ein energischer, widerborstiger und scharfkantiger Bildhauer und Zeichner, der Existenzielles thematisierte, sehr oft und sein Leben lang auch den Tod. Vor allem als Zeichner und Grafiker zeigte Anton Raidel aber auch seine versonnene, lyrische Ader.

Noch 2018 hatte die Stadtgemeinde Gmunden ihrem Bürger mit einer kleinen Schau in der Spitals-kirche zum 75er gratuliert. Jetzt verneigt sie sich mit einer großen Retrospektive vor ihm und seinem Lebenswerk. Viele Arbeiten aus dem Fundus der Stadt und viele kaum bekannte Werke aus dem Nachlass in seiner Familie machen im weitläufigen Galerieraum den Verlauf von Anton Raidels künstlerischer Entwicklung anschaulich. Die bemerkenswerte Schau wurde im November unter Anleitung von Raidels Sohn Fabian und seiner Schwester Ella in der Kammerhofgalerie aufgebaut. Nicht nur sie und die Kulturabteilung, Kunstinteressierte aus ganz Oberösterreich warten darauf, dass das K-Hof Kammerhofmuseum und seine Galerie wieder aufsperren dürfen.


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