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Ausstellung „Das kurze Leben der Ruth Maier“

Daniela Toth, 23.01.2023 06:53

GMUNDEN. Als Rahmenprogramm zum Musical “Briefe von Ruth“ und als zusätzliche Informationsmöglichkeit wurde die Ruth Maier-Ausstellung von Wien nach Gmunden geholt. Sie ist im Foyer des Stadttheaters ab Samstag, 28. Jänner zu sehen.

Ruth Maier (Foto: HL-senteret)
Ruth Maier (Foto: HL-senteret)

Oft wird Ruth Maier auch als die Österreichische Anne Frank bezeichnet. Ihre Schriften wurden erst 2007 veröffentlicht und sind nun Teil des UNESCO-Weltdokumentenerbes. Es handelt sich offenbar um das weltweit umfangreichste, bekannte Dokument einer einzelnen Person aus dieser Zeit.

Ruth Maier wurde 1920 in Wien als Tochter des Vorsitzenden der Postgewerkschaft, Ludwig Maier, geboren. Als Jugendliche begann sie Tagebücher zu schreiben. An ihrem 18. Geburtstag wurde sie Zeugin der Gewaltexzesse des Nazi-Mobs während des Novemberpogroms 1938 in Wien: Ruth Maier, die zuvor keinerlei Beziehung zum Judentum hatte, begann in ihrem Tagebuch eine Auseinandersetzung über ihre Identität. Verjagt von der Schule, delogiert aus der Gemeindewohnung, ohne jede Zukunft im NS-beherrschten Österreich, fand sie im Jänner 1939 Zuflucht in Norwegen, wo sie auch ihre große Liebe Gunvor Hofmo kennen lernte. Im November 1942 lieferte die Polizei der Quisling-Regierung sie an die Nationalsozialisten aus. Gemeinsam mit hunderten norwegischen Jüdinnen und Juden von Oslo nach Auschwitz deportiert, wurde sie dort vor 80 Jahren, am 1. Dezember 1942, ermordet.

Die Ausstellung ist eine Leihgabe des DÖW in Zusammenarbeit mit den Wiener Volkshochschulen und ist in Englisch, Standarddeutsch und Einfacher Sprache gestaltet.


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