Weltstar Erwin Schott ist von Gmunden und dem Salzkammergut inspiriert
GMUNDEN. Erwin Schrott, der berühmte uruguayische Bassbariton, gastiert im Rahmen der Gmundner Festwochen. Der international gefeierte Opernsänger spricht im Tips-Interview über seine Verbundenheit mit dem Salzkammergut und seine künstlerische Reise.
Erwin Schrott ist einer der bekanntesten Opernsänger der Welt. Er stammt aus einer Familie mit deutschen Vorfahren und wurde als Sohn eines Arbeiters in Montevideo geboren. Schrott sang während seiner Kindheit und Jugend im Chor und trat auch als Solist auf. Neben Klavier- und Gesangsunterricht spielt er Flöte, Gitarre und Schlagzeug. Einem breiterem Publikum wurde der vielfach ausgezeichnete Sänger im Jahr 2000 mit seiner Darbietung in Puccinis Oper „La Bohème“ an der Metropolitan Opera in New York bekannt. Mit Österreich verbindet ihn neben zahlreichen Auftritten auch eine lange Lebensgemeinschaft mit der in Wien lebenden Opernsängerin Anna Netrebko, mit der Schrott einen Sohn hat. Im Tips-Interview erklärt der 51-Jährige, dass ihn das Salzkammergut und die Verbindung zwischen Natur und Musik bereits als Jugendlicher inspiriert hat.
Tips: Wie gut kennen Sie Gmunden, die Traunsee-Region und das Salzkammergut?
Schrott: Gmunden, die Traunsee-Region und das Salzkammergut sind für mich nicht nur wunderschöne Landschaften, sondern Orte tiefer Inspiration und emotionaler Verbundenheit. Meine Vertrautheit mit diesen Gebieten reicht zurück bis in meine Jugend, als ich erstmals Bruckners Chormusik und Motetten sang. Die ruhige Schönheit des Traunsees und die majestätischen Berge des Salzkammerguts resonieren tief mit der spirituellen und emotionalen Tiefe, die in Bruckners Kompositionen zu finden ist. Jeder Besuch in Gmunden und seiner Umgebung fühlt sich an wie eine Rückkehr zu einem geschätzten Heiligtum, wo Natur und Musik sich verweben und eine erhabene Harmonie schaffen, die meine künstlerische Reise weiterhin inspiriert.
Tips: Mit welchen Stücken werden Sie Ihr Publikum am 6. und 7. Juli beim Open Air der Festwochen verzaubern?
Schrott: Wir werden eine Auswahl an Werken präsentieren, die das wunderbare Spektrum der Opern- und klassischen Musik zeigen. Das Programm umfasst Arien von Mozart, dessen Opern mir immer sehr am Herzen liegen, sowie Stücke von Verdi und Puccini, die die dramatische und emotionale Bandbreite der menschlichen Stimme hervorheben. Zusätzlich werde ich eine vielfältige Auswahl südamerikanischer Musik darbieten und die leidenschaftlichen Rhythmen der lateinamerikanischen Musik in die bezaubernde Kulisse von Gmunden bringen. Diese Mischung aus klassischer und lateinamerikanischer Musik spiegelt meine künstlerische Reise wider und soll unserem wunderbaren Publikum eine Nacht voller tiefgründiger, unterhaltsamer und vielfältiger musikalischer Erlebnisse bieten.
Tips: Was halten Sie von der Lage der Open-Air-Bühne im Toscana Park Gmunden?
Schrott: Die Open-Air-Bühne im Toscana Park Gmunden ist ein wahrhaft magischer Ort. Umgeben von der natürlichen Schönheit des Parks und mit dem atemberaubenden Hintergrund des Traunsees bietet sie eine idyllische Kulisse für Musik. In einer solchen offenen und friedlichen Umgebung aufzutreten, lässt die Musik tief mit dem Publikum mitschwingen und schafft ein gemeinsames Erlebnis von Schönheit und Emotion. Die Verbindung zwischen Natur und Musik ist dort spürbar. Die Open-Air-Umgebung vermittelt auch ein Gefühl von Freiheit und Intimität und macht jedes Konzert zu einem einzigartigen und unvergesslichen Ereignis. Als jemand, der seit seiner Jugend vom Salzkammergut inspiriert wurde, fühlt sich das Singen im Toscana Park wie eine Heimkehr an einen Ort an, wo Musik und Natur harmonisch koexistieren.
Darüber hinaus haben die Feierlichkeiten zu Anton Bruckner in dieser Region für mich eine besondere Bedeutung. Als junger Sänger habe ich oft Bruckners Motetten und Chormusik gesungen, und sein Werk ist mir immer sehr nah gewesen. Die Möglichkeit, an einem Ort aufzutreten, den auch Bruckner oft besucht hat, fügt eine Ebene historischer und persönlicher Verbundenheit hinzu, die das Erlebnis noch tiefgründiger macht. Sein Zitat: „Es spricht kein gewöhnlicher Sterblicher zu uns in dieser Musik,“ spiegelt die göttliche und transzendente Qualität seiner Kompositionen wider, Qualitäten, die ich in all meinen Aufführungen zu vermitteln versuche.
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