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Gedenken an Johann Georg Ramsauer: Pionier der Hallstattforschung

Mag. Lisa-Maria Laserer, 13.12.2024 14:14

HALLSTATT/WIEN. Das Naturhistorische Museum Wien erinnert anlässlich des 150. Todestages von Johann Georg Ramsauer an dessen bedeutende Entdeckungen und seinen Einfluss auf die archäologische Forschung.

Johann Georg Ramsauer (Foto: NHM Wien)
Johann Georg Ramsauer (Foto: NHM Wien)

Johann Georg Ramsauer wurde 1795 in Hallstatt geboren und ist vor allem für die Entdeckung des prähistorischen Gräberfeldes in Hallstatt bekannt. Zwischen 1846 und 1863 ließ der damalige Bergmeister 980 Gräber ausheben und dokumentieren. Seine umsichtige Vorgehensweise setzte Maßstäbe in der jungen Disziplin der Archäologie. Die von ihm und seinem Nachfolger Isidor Engl entwickelten Grabungsprotokolle dienen bis heute als Grundlage für die Erforschung der Hallstattzeit, die zwischen 800 und 450 vor Christus datiert wird.

Ramsauer führte 1849 auch die erste archäologische Grabung im Hallstätter Salzbergwerk durch. Dabei legte er gezielt Funde aus einer eisenzeitlichen Abbaukammer frei. Diese Objekte geben bis heute Einblicke in die Lebensweise und den Wohlstand der prähistorischen Bevölkerung im Salzkammergut.

Digitale Aufarbeitung der Funde

Das Naturhistorische Museum Wien forscht in Kooperation mit den Salinen Austria und den Salzwelten weiterhin intensiv in Hallstatt. Moderne Technologien ermöglichen neue Erkenntnisse aus Ramsauers Funden. Im Rahmen eines EU-geförderten Projekts wurden über 20.000 Objekte digital erfasst und 250 als hochauflösende 3D-Modelle zugänglich gemacht.

„Johann Georg Ramsauer war ein Pionier der Hallstattforschung“, sagt Karina Grömer, Direktorin der Prähistorischen Abteilung des Naturhistorischen Museums Wien. Sein Werk inspiriere die Wissenschaft bis heute.

Privates und Würdigung

Ramsauer, der dreimal verheiratet war und Vater von 22 Kindern wurde, erhielt für seine Leistungen mehrere Auszeichnungen, darunter das Goldene Verdienstkreuz mit der Krone. Er verstarb 1874 in Linz. Seine präzise Dokumentation und sein Gespür für die Bedeutung archäologischer Funde bleiben ein Vermächtnis, das die Forschung nachhaltig geprägt hat.


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