Liebstattsonntag in Gmunden: Tradition und Lebkuchenherzen

Mag. Lisa-Maria Laserer, 07.03.2025 11:45

GMUNDEN. Am Sonntag, dem 30. März wird in Gmunden wieder der traditionelle Liebstattsonntag gefeiert. Dieser Brauch geht auf das Jahr 1641 zurück, als die Corpus-Christi-Bruderschaft die Armen der Stadt zum gemeinsamen Mahl einlud. Der Name Liebstattsonntag leitet sich von der damaligen Sitte ab, bei der wohlhabende Bürger den Bedürftigen ihre „Liebe abstatten“. Seit 2014 zählt der Liebstattsonntag zum immateriellen Kulturerbe der Unesco.

Die "Liebe abstatten" mit eine Lebkuchenherz. (Foto: Klemens Fellner)

Die Feierlichkeiten beginnen um 9.30 Uhr mit der Bauernmesse in der Stadtpfarrkirche, begleitet vom Stadtchor. Anschließend ziehen die Goldhauben- und Trachtengruppen, begleitet von der Stadtkapelle Gmunden, zum Rathausplatz. Dort werden Lebkuchenherzen an Einheimische und Gäste verteilt. Bürgermeister Stefan Krapf begrüßt die Besucher, während Franz Wofsgruber, der Obmann des Trachtenvereins, die Geschichte des Liebstattbrauches erklärt.

Vielfältiges Programm für die ganze Familie

Das Festprogramm bietet für jeden etwas. Am Rathausplatz treten das SKGT Trio und die Musikgruppe „Krauhölzl Ob und Zua“ auf. Von 13 bis 14 Uhr spielt die Werkskapelle Laufen Gmunden-Engelhof ein Platzkonzert. Kinder können auf dem Schubertplatz Lebkuchenherzen verzieren, während in der Gmundner Keramik Keramikmalen für die ganze Familie angeboten wird. Eine besondere Aktion ermöglicht es, drei Artikel zum Preis von zwei zu erwerben.

Auch die Traunseeschifffahrt beteiligt sich mit Liebstattfahrten ab dem Rathausplatz. Für Nostalgiefans gibt es Fahrten mit dem Jugendstiltriebwagen GM5 aus dem Jahr 1911. Der Innenhof des Hutfachgeschäfts Haas-Hüte ist mit Herzen und Trachten geschmückt und kann bis zum 6. April besichtigt werden.

Eine Stadt im Zeichen der Tradition

Die Geschäfte der Altstadt öffnen an diesem Tag ihre Türen und laden zu einem Bummel ein. Der Liebstattsonntag verbindet religiöse Traditionen mit regionalem Brauchtum und lockt zahlreiche Besucher an. Die Verteilung der Lebkuchenherzen steht dabei als Zeichen der Nächstenliebe im Mittelpunkt. Die Feierlichkeiten enden am späten Nachmittag.