Tips-Zeitreise KW 09 – 2011 Tragödie im Gmundner Rathaus
GMUNDEN. Blickt man in Gmunden genau fünf Jahre zurück, so beherrschte damals ein Thema die öffentliche Diskussion: Der tragische Freitod von Stadtamtsleiter Robert Hametner.
Der 59-jährige Jurist hatte sich nachts in seinem Büro im Gmundner Rathaus erschossen. In einem Abschieds-Mail, das er an alle Gemeinderäte und Stadtamtsmitarbeiter versandte, gab er dem damaligen Bürgermeister Heinz Köppl die Verantwortung für seinen Selbstmord. Dieser habe ihn in einer Art behandelt, wie man keinen Menschen behandle, er habe dessen Vorgehensweise nur mit massiver psychotherapeutischer Unterstützung überstanden.
Bürgermeister Heinz Köppl nahm nach dem Erhalt der Todesnachricht die Unterstützung eines Kriseninterventionsteams in Anspruch. In einem “offenen Brief“ äußerte er sich zu den Vorkommnissen: „Sie können mir glauben, dass mich dies schwer trifft... Im Leben und in der Politik müssen wir Linien vorgeben und Entscheidungen treffen. Das soll aber niemals so weit gehen, dass sich Menschen dadurch persönlich angegriffen fühlen oder verletzt werden. Das war und ist nie meine Absicht gewesen.“
Neben Diskussionen um einen möglichen Rücktritt Köppls, wie er vor allem von FP-Gemeinderat Gerald Gramplhuber gefordert wurde, kam es in der Folge auch zu Untersuchungen durch die Korruptionsstaatsanwaltschaft. Robert Hametner hatte noch vor seinem Freitod gegen Bürgermeister Heinz Köppl Anzeige wegen Amtsmissbrauchs in mehreren Baurechtsangelegenheiten eingeleitet. Das Verfahren wurde später eingestellt.
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