Weitere Angebote

Sociale Medien

Kontakt

30 Jahre nach Tschernobyl immer noch erhöhte Radioaktivität am Traunsee-Ostufer

Hans Promberger, 07.04.2016 12:11

GMUNDEN. 30 Jahre nach dem Super-GAU im ukrainischen Kernkraftwerk Tschernobyl liegen die Werte für Radioaktivität in der Traunstein-Gegend weit über dem Österreich-Durchschnitt.

Das Gebiet um den Traunstein war vor 30 Jahren vom radioaktiven "Fallout" besonders betroffen - was heute noch messbar ist.

Rechtzeitig zum Beginn der „Outdoor“-Saison hat die Stadtgemeinde beim Umweltbundesamt nachgefragt, wie radioaktiv die Traunstein-Gegend immer noch ist. Das Traunstein-Massiv und das Traunsee-Ostufer hatten nach dem Super-GAU 1986 immerhin eine der höchsten Fallout-Mengen Europas abbekommen. Durch den natürlichen Zerfall ist die Strahlung durch radioaktives Caesium 137 etwa auf die Hälfte zurück gegangen, aber immer noch rund doppelt bis dreifach so hoch wie im Rest Österreichs. Die mittlere Belastung Österreichs liegt aktuell bei 21 Kilo-Bequerel pro Quadratmeter. Die hohen Gmundner Werte betragen 95 (hinterm Kleinen Schönberg), 56 (Traunsteingipfel), 50 (Weyer), 49 (Grünberg), 48 (Laudachsee). Auch die Messstation im Ebenseer Ortsteil Langwies zeigt mit 45 Bequerel/Quadratmeter einen relativ hohen Wert an.

Vorsicht beim Verzehr von Maronen-Röhrlingen

Aktivitäten im Freien sind dennoch unbedenklich. Einzig Schwammerl-Liebhaber sollten nach wie vor Maronen-Röhrlinge meiden, denn deren Radioaktivität übersteigt im Traunseegebiet den zulässigen Grenzwert von 600 Bequerel pro Kilo immer noch bis zum Dreifachen. Andere Pilze wie Eierschwammerl, Steinpilze oder Parasole sind mittlerweile unbedenklich. Zur Orientierung: Wer ein Gericht mit 200 Gramm Pilzen isst, die bis zum Grenzwert (600 Bq/kg) verstrahlt sind, bekommt genau so viel Stahlung ab wie jemand der in 10.000 Meter Höhe zwölf Minuten im Flugzeug sitzt.


Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.

Jetzt anmelden