95-Jährige hat alle eigenen Mundart-Gedichte im Kopf
BAD GOISERN. . Die 95-jährige Pensionistin Marianne Hirl aus Bad Goisern dichtet seit ihrer Kindheit und hat alle ihre Mundart-Gedichte im Kopf.
Am liebsten schaut die sympathische Pensionistin von ihrem gemütlichen Zimmerchen im dritten Stock des Pflegeheimes Bad Goisern hinauf in die Bergwelt des Salzkammergutes – dabei entstehen auch ihre Ideen für die zahlreichen Mundart-Gedichte, die sie schon verfasst hat.
Als Kind schon gedichtet
„Seit meiner Kindheit dichte ich gerne, vor allem über Erinnerungen und Erlebnisse. Mittlerweile muss ich mir aber meine Gedichte alle merken, da es mit Schreiben und Lesen nicht mehr so richtig funktioniert“, erzählt Marianne Hirl im Tips-Interview. Von 1940 bis 1985 war die gebürtige Dame aus Bad Goisern bei der Polizei in Salzburg beschäftigt. Kam dann zurück in die Heimat, wo sie nach dem Tod ihres geliebten Ehemannes das angefangene Haus in Eigenregie fertigbaute und ihrem Sohn übergab.
Gedichte unterhalten Mitbewohner
Seit zweieinhalb Jahren lebt sie nun im Pflegeheim Bad Goisern, wo sie sich äußerst wohl fühlt und mit ihren gedichteten Versen ihre Mitbewohner heute noch oft unterhält. Langweilig wird Marianne Hirl aber nicht, denn sie ist bemüht, alle ihre Termine bei Ärzten und Versicherungen noch ganz alleine per Taxi wahrzunehmen. „Am liebsten würde ich heute noch selber mit dem Auto fahren“, lacht Hirl und erzählt weiter, dass ihr der Führerschein mit 92 Jahren nach einer Verkehrkontrolle in Hallstatt durch die Behörde abgenommen wurde. „Wenn die jemand weißhaarigen sehen, wirst schon aufgehalten“, nimmt es Hirl mit Humor. Nun heißt es aber weiterdichten, denn die nächste Feier rückt näher und die Lachmuskeln der anderen Bewohner warten schon gespannt.
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