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Bad Ischlerin hat Entscheidung für Pflegeberuf nie bereut

Thomas Leitner, 23.12.2020 08:56

BAD ISCHL. Als der Jüngste ihrer vier Kinder drei Jahre alt war, wollte Alexandra Jedinger aus Bad Ischl wieder ins Berufsleben einsteigen. Doch zurück in ihren ursprünglichen Beruf im Verkauf wollte sie nicht. 

Alexandra Jedinger aus Bad Ischl bei ihrer ArbeitFoto: Caritas
Alexandra Jedinger aus Bad Ischl bei ihrer ArbeitFoto: Caritas

„Ich wollte eine Tätigkeit mit Sinn, bei der ich Kontakt zu Menschen habe. Es ist einfach schön, wenn man älteren Leuten Hilfe leisten kann“, erklärt sie ihre Motivation für ihren Berufseinstieg in den Mobilen Pflegediensten der Caritas.

Die relativ kurze Ausbildung zur Heimhilfe war neben den Kindern möglich, und so stieg sie im Jahr 2003 mit 15 Wochenstunden ein. 17 Jahre später arbeitet sie mehr Stunden und seit Juli 2020 als Fach-Sozialbetreuerin Altenarbeit. „Vor gut zwei Jahren habe ich mich dazu durchgerungen, nochmals die Schulbank zu drücken. Es war eine herausfordernde, aber auch schöne Zeit im Caritas-Schulzentrum Josee in Ebensee, erinnert sich die 46-jährige Bad Ischlerin. Von Vorteil war ihr Erfahrungsschatz aus den Jahren als Heimhelferin.

Zusätzlich erhielt sie während der 4-Semster-Ausbildung sehr viel Hintergrundwissen, z.B. zu Krankheitsbildern, und Einblicke in andere Arbeitsbereiche wie etwa Alten- und Pflegeheime. Seit August 2020 verstärkt sie nun das 23-köpfige Caritasteam der Mobilen Pflegedienste in der Fach-Sozialbetreuung Altenarbeit. Ihre Kolleginnen und sie betreuen 110 Menschen in den Gemeinden Bad Ischl, Ebensee und St. Wolfgang im Salzkammergut.

So auch den 70-jährigen Georg Seiwerth aus Bad Ischl, der nach einem Schlaganfall im Sommer 2020 Unterstützung bei der morgendlichen Körperpflege benötigt. Einmal täglich kommen die Caritas-MitarbeiterInnen bei ihm vorbei. „Es ist eine wahnsinnige Hilfe“, erzählt seine Gattin. „Unser Leben hat sich schlagartig verändert. Georgs rechte Seite ist betroffen - sie mag noch nicht so recht, obwohl es schon viel besser wird. Gerade in der Früh sind die Caritas-Mitarbeiterinnen eine enorme Hilfe, beim Duschen, beim Anziehen, beim Fixieren des Gurtes zur Stabilisierung des Schultergelenks, beim Blutdruckmessen. Ich bin sehr froh, dass ich nicht auf mich allein gestellt bin, ich habe viele Tipps erhalten – und es sind alle auch so nett“, erzählt Jedinger.

„Ich komme immer gerne zu diesem Ehepaar“, verrät Jedinger. „Trotz der herausfordernden Situation hat Georg Seiwerth immer ein Lächeln im Gesicht. Er ist auch sehr fleißig und trainiert mit Physio- und Ergotherapeuten sowie Logopäden. Wir hoffen alle, dass er weiterhin solche Fortschritte macht.“

Corona macht natürlich auch vor Alexandra Jedinger nicht Halt. „Ich habe mich mit den Schutzmaßnahmen sehr gut arrangieren können“, verrät sie. „Es ist natürlich anstrengender mit Mundschutz, Schutzschürze, Handschuhen und Schutzbrille zu arbeiten. Worauf wir besonders achten müssen, ist, dass uns die Menschen trotz Mundschutz verstehen. Da müssen wir noch deutlicher und lauter sprechen. Bei Schwerhörigkeit bleibt es schwierig. Aber ansonsten sind die Schutzmaßnahmen selbstverständlich. Mir ist das Wohlergehen der Menschen ein Anliegen. Ansonsten würde ich nicht in diesem Beruf arbeiten. Und da möchte ich einfach nichts ins Haus bringen. Auch ich selbst fühle mich mit den Schutzmaßnahmen gut geschützt und gehe mit einem guten Gefühl hin zu den Menschen.“

Verstärkung gesucht

Der tägliche Kontakt zu den Menschen entschädigt für die Herausforderungen. „Man sieht, dass es Sinn macht, was man da tut. Allein könnten die Menschen das nicht mehr tun. Durch uns können sie länger daheim bleiben“, erzählt die Caritas-Mitarbeiterin. Besonders schön empfindet sie auch das Vertrauen, das die betreuten Menschen ihr und ihren KollegInnen entgegenbringen. „Wir treten in ihren privaten Bereich ein. Da kann ich nicht gleich beim ersten Besuch einfach ein Kastel öffnen, um notwendiges Material herauszuholen. Dieses Vertrauen müssen wir uns zuerst erarbeiten. Dass uns dies so gut gelingt, und dass die Beziehung im Vordergrund steht, finde ich an der Arbeit so schön.“ Auch die Sicherheit vom Beruf ist ein Vorteil. „Gerade jetzt hört man viel von Arbeitslosigkeit und Kurzarbeit. Da bin ich sehr froh, dass wir davon nicht betroffen sind. Im Gegenteil: Aktuell suchen wir Verstärkung für unser Team, insbesondere Fach-SozialbetreuerInnen Altenarbeit.“

Das 23-köpfige Caritasteam der Mobilen Pflegedienste ist mit der Heimhilfe, der Fach-Sozialbetreuung Altenarbeit und der Hauskrankenpflege im Bezirk Gmunden in den Gemeinden Bad Ischl, Ebensee und St. Wolfgang im Salzkammergut im Einsatz. Information: Tel.: 0676 8776 2581, www.mobiledienste.or.at


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