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VORCHDORF. Mit – samt Feuerwehrjugend – rund 80 Mitgliedern zählt die FF Schart nicht gerade zu den größten im Bezirk. In Sachen Nachhaltigkeit und Krisensicherheit hat die Vorchdorfer Wehr jetzt jedoch weit über die Region hinaus neue Maßstäbe gesetzt: Dank einer klug konstruierten Photovol­taik-Lösung spart man nicht nur Energiekosten, das Feuerwehrdepot kann sich im Fall eines Blackouts auch vom Netz schalten – und funktioniert dann mit seinem eigenen Strom.

Eine innovative Photovoltaik-Lösung macht die FF Schart im Krisenfall energieautark und spart im Alltag Stromkosten.  Foto: Pixodron
Eine innovative Photovoltaik-Lösung macht die FF Schart im Krisenfall energieautark und spart im Alltag Stromkosten. Foto: Pixodron

Seit rund drei Wochen könnte die Feuerwehr Schart prinzipiell ohne Stromzufuhr von außen arbeiten: Die neue Photovoltaikanlage produziert „bilanziell“ – das heißt: übers Jahr hin gesehen – rund 9.000 kWh elektrischen Strom. Abgesehen von der Heizung mittels Wärmepumpe entspricht das genau dem jährlichen Bedarf im Feuerwehrdepot. Damit lässt sich einiges an Stromkosten sparen und auch die Umwelt freut sich.

Automatischer „Inselbetrieb“ bei Stromausfall

Für Feuerwehrkommandant Josef Scherleithner hat die Innovation auf dem Dach aber auch weitere handfeste Vorteile: „Als Feuerwehr müssen wir auch bei Stromausfall oder Blackout immer einsatzbereit sein. Mit unserer neuen Anlage können wir unabhängig vom Netz einen eigenen Stromkreislauf betreiben.“ Das Umschalten erfolgt bei Stromausfall automatisch. Angefangen von der elektronischen Türöffnung, funktioniert damit alles weiter wie gewohnt – wichtig, wenn es im Einsatzfall um Minuten und Sekunden geht.

Ein weiterer Vorteil aus der Sicht des Praktikers: Das Diesel-Aggregat, das bisher bei Stromausfällen zum Einsatz kam, kann zur Unterstützung der Bevölkerung auch außerhalb des FF-Depots verwendet werden.

Batterie und ausgetüftelte Umschalt-Lösung

Möglich wird diese krisensichere Lösung durch einen genau abgestimmten Mechanismus, erklärt Christian Hummelbrunner. Der Experte der Klima- und Energiemodellregion Traunstein hat das Projekt maßgeblich entwickelt. Wichtig ist der Inselbetrieb: Sobald das System erkennt, dass der Strom ausgefallen ist, wird die Verbindung zum Stromnetz getrennt, und das Feuerwehrdepot nutzt die Energie der PV-Anlage und aus seinem 22,1 kWh-Speicher. Weil das System so eingestellt ist, dass der Speicher immer zu mindestens einem Drittel gefüllt ist, ist immer genug Strom für sechs Einsatzstunden vorhanden. Und bei Tageslicht wird ständig neuer Strom hergestellt – auch wenn der Blackout mehrere Tage dauern sollte. „Man könnte im Krisenfall sogar eine E-Tankstelle betreiben“, denkt Hummelbrunner bereits an eine Erweiterung.

Pionierprojekt made in Vorchdorf

Trotz der „Eleganz“ der Lösung – auch im Hinblick auf Zivilschutz und Blackout-Vorsorge: Bislang ist die FF Schart mit ihrer Insel-Anlage allein auf weiter Flur, erklärt Hummelbrunner. „Wir hoffen natürlich, dass auch andere Gemeinden und Feuerwehren aufspringen – es gebe auch Förderungen aus dem Klima- und Energiefonds“, so der Experte.Vorchdorfs Bürgermeister Gunter Schimpl (ÖVP) sieht die Gemeinden auch in ihrer Vorbildrolle gefordert: „Gemeinde ist immer auch Gemeinschaft. Wir sollten hier ein Vorbild sein, denn für Nachhaltigkeit kann man gar nicht genug tun.“ 


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