Aus für Bahnhof Langwies und Haltestelle Lahnstein

Nach mehr als 100 Jahren wird der Bahnhof Langwies mit Beginn des Winterfahrplanes am Sonntag, 12. Dezember  für den Personenverkehr geschlossen. Ebenso die Haltestelle Lahnstein.

Der Ticketautomat zeigt am Samstag, 11. Dezember, zum letzten Mal „Langwies/Traun“, Werbungen und Hinweisschilder wirken am letzten Tag nostalgisch, der Warteraum wird wohl ein Fall für das Eisenbahnmuseum, alle Zeichen stehen auf Abschied, auch das Wetter nimmt mit Schneeregen Anteil, der neue Winterfahrplan zeigt bei Mitterweissenbach, Langwies und Lahnstein nur mehr Leerfelder.

„Ich verstehe die Welt nicht mehr. Ab morgen halten die Züge weiterhin bei uns am Bahnhof Langwies, aber die Türen dürfen nicht geöffnet werden. Wohin soll das noch führen?“, zweifelt der in Langwies wohnhafte Pensionist und ÖBB - Vielfahrer Franz Schwaiger am letzten Öffnungstag des Langwieser Bahnhofes.

Proteste blieben unerhört 

Sämtliche Proteste der Bevölkerung und Interventionen der Politik gegen die Schließung der drei aufeinanderfolgenden Haltestellen blieben erfolglos. Ein jahrelanges Bemühen um die Erhaltung der Bahnhöfe war schlussendlich umsonst. Die politischen Vertreter der Stadt Bad Ischl und der Marktgemeinde Ebensee versuchten mit Resolutionen, Protestveranstaltung und parlamentarische Anfragen, die Verantwortlichen auf Landes- und Bundesebene umzustimmen. Zudem wurde auch mehr als 1.000 Unterschriften von Bewohnern und Bahnkunden eingereicht. Alles umsonst. Mit dem Fahrplanwechsel am Sonntag, 12. Dezember 2021 werden der Bahnhof Langwies und die Haltestelle Lahnstein im Gemeindegebiet von Ebensee geschlossen

Plattform fordert nun Ausweitung der Traunsteintaxi-Linie 41

Pendler kritisieren jetzt, dass im neuen Fahrplan der Busfahrplan nicht wie versprochen angepasst und erweitert wurde. „Wir fordern daher die Ausweitung der Traunsteintaxilinie 41 auf die Halte Langwies und Lahnstein im Stundentakt, zudem sollen Frühfahrten ab Langwies gegen telefonischer Voranmeldung am Vortag bereits ab fünf Uhr früh möglich sein“, dies teilt die Plattform „Klima, Energie und Verkehr“ mit. „Vorteil dieses Verkehrssystems ist die Vermeidung von Leerfahrten, weil nur auf den Abschnitten gefahren wird, für die wirklich eine Fahrtanmeldung vorliegt“, heißt es. Außerdem wünscht man sich die Erhaltung der Bahnsteige, um im Notfall - etwa bei Sperren der B145 nach Lawinen, Felsstürzen, Muren oder Hochwasser - darauf zurückgreifen zu können und diese für einen Notbetrieb zu verwenden.