77. KZ-Befreiungsfeier in der Salinengemeinde
EBENSEE. Vor 77 Jahren, am 6. Mai 1945 wurde das Nebenlager Ebensee von amerikanische Truppen unter Kommandant Timothy Brennan, befreit. Nun fand die jährliche Gedenkfeier zur Befreiung des Konzentrationslagers Ebensee auf der KZ-Gedenkstätte statt.
Die Ebenseer Bürgermeisterin Sabine Promberger und die Leiterin des Mauthausen Memorials, Barbara Glück sprachen Worte des Gedenkens. Guy Dockendorff, Sohn des von 1943 bis 1945 in den Konzentrationslagern von Hinzert und Mauthausen, Melk und Ebensee internierten Metty Dockendirff und Präsident des Int. Mauthausen-Komitees, sowie Amos Leger aus Israel - seinVater Joseph Jeger wurde in Ebensee befreit, sein Onkel Zoltan Jeger starb im Nebenlager Ebensee am 5. Mai 1945 einen Tag vor der Befreiung - und Vizeleutnant Barta aus Prag, der Sohn des überlebenden ehemaligen Lagerschreibers im KZ Ebensee, Drahomir Barta. Sie alle erinnerten an ihre Angehörigen und an die Gräueltaten des Naziregimes.
Angesichts des Angriffskrieges Russlands gegen die Ukraine wurde die Gedenkfeier auch zum Appell, diesen ungerechten Krieg zu beenden. Neben zahlreichen Ehrengästen nahmen erfreulicher Weise viele Jugendliche, auch aus der Partnerschaft Prato, an der diesjährigen Befreiungsfeier teil. Musikalisch wurde die Gedenkfeier vom Ensemble „Sonderschicht“ gestaltet, das jüdische Totengebet „ Kaddish“ sprach Abraham Rajber, Sohn des Ebensee-Überlebenden Berek Rajber.