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Historiker erforschte Lebenswege und Schicksale der Juden in Gmunden

Daniela Toth, 21.06.2022 15:30

GMUNDEN. In den letzten Jahren erschienen mehrere Sachbücher zur Geschichte von Gmunden. Nun hat der Historiker Holger Höllwerth dem Schicksal der Juden in Gmunden ein Buch gewidmet.

 (Foto: Holger Höllwerth)
(Foto: Holger Höllwerth)

Beginnend mit 1860 bis zum Zweiten Weltkrieg gab es in Gmunden eine jüdische Gemeinschaft, die teilweise 100 Personen umfasste. Erste umfassende Forschungen zu diesem Thema betrieb Heinrich Marchetti in den 1980er-Jahren, der auch in Karl Piringers „Gmundner Chronik“ (Band IV) dazu ein Kapitel veröffentlichte. Auch die Gmundner Historiker-Brüder Holger und Eckhard Höllwerth widmeten in ihrem 2012 erschienenen Buch „Gmunden 1918 bis 1945“ den Juden in Gmunden einige Abschnitte – die Zeit vor 1918 wurde jedoch nur gestreift.

Umfangreiche Datensammlung

Im Zuge seiner Forschungsarbeiten für das geplante NS-Mahnmal an der Esplanade hat Holger Höllwerth nun diesem Teil der Gmundner Bevölkerung ein eigenes Buch gewidmet. Der Gmundner Historiker zeichnet darin sowohl Schicksale und Lebenswege der einzelnen Gmundner jüdischen Familien nach, als auch die Entwicklung der Gemeinschaft als Ganzes.

Auch der bereits vor dem „Anschluss“ immer wieder grassierende Antisemitismus wird beschrieben. So demonstrierten im Jahr 1919 1.000 Menschen in Gmunden gegen jüdische Fremde, im Jahr 1932 gab es offene Angriffe auf die jüdischen Bürger. Mit dem deutschen Einmarsch verschärfte sich die Situation.

Holger Höllwerth zeichnet die Enteignungen, die Schikanen und die Verfolgung der einzelnen Personen und Familien anhand historischer Quellen nach. Auch der jüdische Friedhof wird umfassend beschrieben.

Erhältlich ist das 138 Seiten starke Buch, das im Eigenverlag erschienen ist, im Buchladen Poetenblau (Theatergasse 16) und im Copy-Shop (Bahnhofstraße 22a). Preis: 18 Euro


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