SCHARNSTEIN. Der Verein Almtaler-Bergwiesn beschäftigt sich auch mit dem Erhaltung von alten und vom Verfall bedrohten Kulturgütern. Heuer wurde begonnen mit der bereits vom Einsturz bedrohten Wehrmauer im Tissenbachtal. Im kommenden Jahr soll dieses besondere Bauwerk einen Geschichtsweg erhalten.
Die in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts errichtete Talsperrmauer (bzw. Wehrmauer) stammt aus der Zeit der zweiten Türkenbelagerung Wiens. Sie wurde im Zuge der heranrückenden Türken (diese standen bereits im Raum Enns) unter der Regie vom Stift Kremsmünster von der einheimischen Bevölkerung in relativ kurzer Zeit errichtet. Die geographische Lage des engen Tals mit der gegenüberliegenden Bräumauer war ein idealer Ort für eine Talsperre.
Während Türkenbelagerung entstanden
Das dahinterliegende Tal sollte als Versteck für Vieh und Mensch vor den heranrückenden Türken dienen. Ein Tor wurde dafür offengelassen, das im Ernstfall nach Verwahrung der Tiere rasch zugemauert werden konnte- die Steine dafür lagen bereit. Zum Glück ist es nicht so weit gekommen.
Im Laufe der vielen Jahre wurden Teile dieser sogenannte „Wehrmauer“ abgetragen und dem Verfall preisgegeben. Es ist umso erstaunlicher, dass noch ausreichend geschichtsträchtige Reste erhalten sind. Die mit Schießscharten versehene Wehrmauer führt vom Tissenbachtal hinauf zum südöstlichen Teil der Burgruine Scharnstein.
Verein setzt sich ein
Der Verein Almtaler Bergwiesn machte sie im vergangenen Jahr durch Abholzungen wieder sichtbar. Der Rest des interessanten, zeitgeschichtlichen Bauwerks ist nun entlang des Wanderweges zur Wagnerkapelle und weiter zur Burgruine zu sehen.
Der Bergwiesn-Verein hat es sich zum Ziel gesetzt, dieses in Ober Österreich einmalige Bauwerk zu erhalten und geplant ist im kommenden Jahr dessen Geschichte der Nachwelt durch einen Geschichtsweg näher zu bringen.
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