400 Jahre Fronleichnam in Hallstatt

Aufgrund von Platzmangel im engen Salinendorf wurde 1623 beschlossen, die Fronleichnamsprozession auf den Hallstättersee zu verlegen. Heute noch wird die Seeprozession nach alten Ritualen durchgeführt. Der langjährige Organisator Reinhard Kerschbaumer ist seit 1973 für den Ablauf zuständig. „Es sind wochenlange Vorbereitungsarbeiten notwendig: Kränze binden, Boote vorbereiten und schmücken und vieles mehr. Katholiken und Evangelische helfen gleichermaßen mit. In Hallstatt haben wir gelebte Ökumene“, freut sich Kerschbaumer.

Traditioneller Ablauf

Die Feierlichkeiten am Fronleichnamstag beginnen mit einem Festgottesdienst in der 1519 fertiggestellten Pfarrkirche „Maria am Berg“, der zum Jubiläum heuer von Diözesanbischof Manfred Scheuer zelebriert wird. Nach altem Zeremoniell führt die anschließende Fronleichnamsprozession durch das Nordportal zum Marktplatz. Traditionell streuen dort Kinder Blumen auf die Stufen des Altares. Danach begibt sich die Prozession auf das Wasser.

Seeprozession

Als Altarschiff dient ein Mutzen aus Holz, das Jahrhunderte alte Transportmittel für das Salz aus Hallstatt. Der Sakramentsmutzen wird von zahlreichen geschmückten Booten zur nächsten Station vor dem Kriegerdenkmal begleitet. Danach geht die Fahrt weiter zur Hallstätter Holzfachschule und endet mitten am Hallstättersee mit Blick auf den Salzberg. Zwischen den einzelnen Segensstationen werden typische Fronleichnamslieder, eigens für Hallstatt komponierte Barocklieder, gesungen.

Schlusssegen am Marktplatz

Ihr Ende findet die Fronleichnamsprozession beim Altar am Marktplatz, wo der Schlusssegen gespendet wird. „Ich bin mir sicher, dass jeder, der die Seeprozession zu Fronleichnam in Hallstatt miterlebt hat, auch ein Stückchen Glauben und Frömmigkeit mit nach Hause nimmt. Unsere Seeprozession ist etwas ganz Besonderes“, ist Reinhard Kerschbaumer von der Wirkung der Veranstaltung überzeugt.