Geschichten aus der Hallstattzeit: Die Sieger des Schüler-Wettbewerbs
TRAUNKIRCHEN. Eine Puppe mit Tracht aus der Hallstattzeit steht im Mittelpunkt des Achäologischen Museums in Traunkirchen. Der Archekult Verein veranstaltete einen Wettbewerb an Volksschulen, wo die Kinder die Aufgabe erhielten, Geschichten rund um die „Traunkirchnerin“ zu erfinden.
Seit der Wiedereröffnung des Archäologischen Museums in Traunkirchen steht eine besondere Puppe im Mittelpunkt der Ausstellung: Sie trägt die Tracht einer vornehmen Dame aus der hallstattzeitlichen Epoche. Dieses faszinierende Kleidungsstück wurde von Forscherinnen des Naturhistorischen Museums in Wien rekonstruiert, indem sie Stoffreste und Schmuckfragmente aus Hallstatt und Traunkirchen verwendeten. Durch Experimente mit nachgebauten urzeitlichen Handspindeln und Webstühlen fanden sie heraus, dass es für die Herstellung eines etwa zwei mal 1,5 Meter großen, farbigen und gemusterten Stoffes 400 bis 500 Arbeitsstunden benötigte.
Schülerprojekt am Traunsee
Über die Gesellschaft und das Leben der Menschen aus dieser Zeit wissen wir nur wenig. Doch um sie wieder zum Leben zu erwecken, bedarf es des Einfallsreichtums und der Fantasie. Auf Anregung von Karina Grömer, Leiterin der urgeschichtlichen Sammlung des Naturhistorischen Museums Wien, veranstaltete der Traunkirchner Kulturverein Archekult einen Wettbewerb für die Volksschulen der Traunseeregion. Nachdem die Schüler die Ausstellung in Traunkirchen besucht hatten, erhielten sie die Aufgabe, Geschichten rund um die hallstattzeitliche „Traunkirchnerin“ zu erfinden, ihr einen Namen zu geben und ihre Umwelt zu zeichnen. So sollten sie die Vergangenheit wieder auferstehen lassen.
Puppe bekommt Namen Ankania Druna-Hall
Obwohl nur wenige Schulen am Wettbewerb teilnahmen, waren die eingereichten Schülerarbeiten äußerst beeindruckend. Die 4a Klasse der Volksschule Roith bei Ebensee (verantwortliche Lehrerin: Claudia Königsmaier) und die 4. Klasse der Volksschule Traunkirchen (verantwortliche Lehrerinnen: Anna-Maria Raberger und Ute Kronegger) teilten sich den Siegespreis - eine Fahrt nach Wien mit einem Besuch des Naturhistorischen Museums. Im Museum durften die Schüler stolz ihre Arbeiten präsentieren: Die prähistorische „Traunkirchnerin“ erhielt den Namen Ankania Druna-Hall. Anschließend führte Grömer sie durch die Ausstellung und enthüllte ihnen Geheimnisse, die normalen Besuchern verborgen bleiben. Die Schüler hatten sogar die Möglichkeit, sich als Ausgräber und Restauratoren an Modellen zu versuchen. Zum Abschluss besuchten sie die Abteilung der Dinosaurier, wo die längst ausgestorbenen Urzeit-Riesen wieder lebendig wurden. „Der Tag wird uns als besonderer Tag in Erinnerung bleiben“, sagte ein Schüler auf dem Heimweg.
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