ST. WOLFGANG. Bereits seit 130 Jahren fährt die Zahnradbahn nun auf den Schafberg in St. Wolfgang. Um genau 5.50 Uhr - wie damals - ging es für Kaiser Franz Josef-Double Gerard Fritz und seine Gattin Francoise auf den Schafberg.
Zu einem Konzessionsansuchen der Salzkammergut Lokalbahn mit der legendären Route Bad Ischl - Salzburg deponierte Kaiser Franz Josef den Wunsch, eine Zahnradbahn auf den St. Wolfganger Schafberg zu bauen. Dem Wunsch des Monarchen wurde selbstverständlich entsprochen - Kaiser Franz Josef erteilte beide Konzessionen an einem Tag.
Jungfernfahrt am 1. August 1893
Beeindruckenderweise dauerte es nur unglaubliche 14 Monate, bis die erste Zuggarnitur über die steilste Zahnradbahn Österreichs den Schafberg erreichte. Am 1. August 1893 um genau 5.50 Uhr begann die Reise der ersten Züge auf dieser Strecke. Ein Unternehmer aus St. Wolfgang löste das allererste Ticket für die Schafbergbahn und sechs Passagiere begleiteten die Jungfernfahrt.
Erst ein Jahr später, im Jahr 1894, nahm Kaiser Franz Josef selbst die Zahnradbahn, um die 1.190 Höhenmeter auf den Gipfel des Schafberges zu überwinden. Damit wurden die K.u.K. Sesselträger, die bis dahin die Herrschaften auf den Berg transportiert hatten, endgültig arbeitslos.
Exakt wie am ersten Tag
Genau 130 Jahre später, am 1. August 2023, wurde das besondere Jubiläum der Schafbergbahn mit einer Nostalgiefahrt gefeiert. Pünktlich um 5.50 Uhr startete die Fahrt von dem neuen Erlebnisquartier, in dem Kaiser-Double Gerard Fritz und seine Gattin Francoise im Rampenlicht standen. Angetrieben von einer Dampflokomotive, die im Jahr 2007 originalgetreu nach alten Plänen nachgebaut wurde, ging es mit dem Kaiser-Salonwagen auf den Schafberggipfel.
Mario Mischelin, der Geschäftsführer der Schafbergbahn und der Wolfgangsee-Schifffahrt, die ebenfalls in diesem Jahr ihren 150. Geburtstag feierte, betonte die Nostalgie, die bei dieser Fahrt spürbar war: „Wenn man hier Platz nimmt, kann man sich gut vorstellen, wie das ganze vor 130 Jahren abgelaufen ist. So feiern wir ein schönes Jubiläum“.
Lokführer bereits nachts im Dienst
Allerdings hat die Nostalgie auch ihren Preis, denn bis die alte Dampflokomotive betriebsbereit ist, benötigt es eine Vorlaufzeit von 3,5 Stunden. Die beiden Lokführer hatten am Jubiläumstag bereits um 1.30 Uhr früh Dienstbeginn, um diesen besonderen Moment zu ermöglichen.
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