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ALTMÜNSTER. Ein Grundstück an der B145 in Altmünster liegt derzeit in aller Munde: Wo eigentlich ein Fitnessstudio der Familie Ungeheuer geplant war, stehen nun insgesamt 55 zu mietende Garagen. Vor allem das Thema Bodenversiegelung und die Optik des Garagendorfes sorge für Aufregung, auch weil das Grundstück in der Seeschutzzone liegt.

55 Garagen an der B145 in Altmünster sorgen derzeit für Aufregung. (Foto: Wimmer)
55 Garagen an der B145 in Altmünster sorgen derzeit für Aufregung. (Foto: Wimmer)

Die Eigentümerin des Grundstücks und Betreiberin des Fitnessstudios Ungeheuer in Altmünster, Regina Ungeheuer, erzählt im Tips-Gespräch davon, dass eigentlich ein weiteres Fitnessstudio auf diesem Grundstück an der B145 in Altmünster geplant war. Aus diversen Gründen kam das Projekt letztlich nicht zustande und hat sich nun in ein Garagendorf verwandelt. Weil Garagen freilich keinen Schönheitspreis gewinnen und auch das Thema der Bodenversiegelung und Hitzeplätze mitspielen, sorgt die neue Anlage bei der Bevölkerung für Unmut.

Grundstück in der Seeschutzzone

Martin Schwarz, ein Bewohner Altmünsters, sprach mit Tips darüber, dass das Grundstück in der Seeschutzzone liegt und er sich deshalb fragt, ob dort überhaupt Garagen gebaut werden dürfen. Für mehrere oberösterreichische Seen und Gemeinden gibt es Seeschutzverordnungen des Landes Oberösterreich, die genau regeln, was innerhalb der 500 Meter Seeschutzzone gebaut werden darf und was nicht. Auf Nachfrage bei der zuständigen Bezirkshauptmannschaft Gmunden erklärt Bezirkshauptmann Alois Lanz, dass 2020 die Landesregierung eine Ausnahmeverordnung für bestimmte Gebiete festgelegt hat. Darunter fällt etwa auch die Seeschutzzone von Altmünster. Die Ausnahmeverordnung besagt, dass in dicht verbautem Gebiet - wie etwa in diesem Fall - nicht für jeden Umbau eine Genehmigung erforderlich ist. Freilich gelten bestimmte Regelungen, aber „damit die Verwaltung nicht übertrieben und die Bürger nicht drangsaliert werden“, wurden eben gewisse Erleichterungen festgelegt, so Lanz.

Reihenhäuser in der Zukunft

„Ich verstehe die Kritik der Bevölkerung durchaus und möchte selbst keine dauerhaft versiegelte Fläche“, betont Regina Ungeheuer. Das Garagendorf sei eine mittelfristige Lösung, in der Zukunft möchte sie gerne Doppel- bzw. Reihenhäuser auf dem Grundstück errichten. Da aber momentan keine Widmung dafür da ist und die Alternative wäre, das Grundstück brach liegen zu lassen, habe sie sich für die Garagen entschieden. „Der Bedarf ist eindeutig da, es sind bereits mehr als die Hälfte der Garagen vermietet“, erzählt Ungeheuer. Um den Garagenpark zu begrünen, plant Ungeheuer eine lebende Hecke an der Grenze zur B145, ebenso wie die Garagen selbst auf den Dächern begrünt werden sollen.


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