
HALLSTATT. Das Naturhistorische Museum Wien (NHM) und die Salzwelten Hallstatt laden zur traditionellen Veranstaltung „Archäologie am Berg“ und gewähren bei einem Tag der offenen Tür Einblicke in die Welt der prähistorischen Bergleute. Schwerpunktthema der heurigen Veranstaltung ist das Thema „Forschung einst und heute“.
Seit der Entdeckung des Gräberfeldes ist das Hallstätter Hochtal einer der spannendsten Grabungsorte für Archäologen. Durch das Salz wurde Hallstatt um 800 vor Christus zur reichsten Gemeinschaft in Mitteleuropa. Die Beigaben in den Gräbern der Bergleute zeugen von dieser Hochzeit. Diese oft einmaligen Funde aus dem Bergwerk und dem Gräberfeld machen Hallstatt zu einem Schlüsselfundort für das Verständnis und die Erforschung der Vergangenheit.
Neuer Fund im Juni 2023
Im Juni konnte die Prähistorische Abteilung des Naturhistorischen Museums Wien einen neuen Fund vermelden: In einem unversehrten Brandgrab wurden ein gerippter Armreifen aus Bronze, ein Bronzemesser, ein Tierknochenfragment als Rest einer Speisebeigabe für das Jenseits sowie Teile von spiralförmigen Gewandfibeln mit – und das war die kleine Sensation – Textilresten gefunden. „Diesen Sommer wurden zahlreiche neue Erkenntnisse gewonnen“, erklärt Johann Rudorfer, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Prähistorischen Abteilung und Leiter der Obertag-Forschungsgrabungen.
Archäologie am Berg
Die Funde wurden im NHM Wien fachgerecht gereinigt und restauriert und werden bei der Veranstaltung „Archäologie am Berg“ am Samstag, dem 16. und Sonntag, dem 17. September 2023 von 10 bis 17 Uhr erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. An 15 Stationen stellen Wissenschafter ihre neuesten Ergebnisse vor, wie zum Beispiel die Textilarchäologin Karina Grömer, die die Herstellungstechnik des Stoffgewebes unter dem Mikroskop erklären wird.
Die Teilnahme an der Veranstaltung ist für alle kostenlos. Zu bezahlen ist die Auffahrt mit der Salzbergbahn; Online-Tickets sowie Informationen zu den Salzwelten auf www.salzwelten.at. Ein kostenpflichtiger Parkplatz befindet sich bei der Seilbahnstation, die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln wird empfohlen.