Leserbrief Ebenseer Bombenattentate

Laserer Lisa-Maria Tips Redaktion Laserer Lisa-Maria, 29.09.2023 13:50 Uhr

EBENSEE. Otmar Lahodynsky, ehemaliger Innenpolitik-Chef beim profil, Ehrenpräsident der „Association of European Journalists“ mit Wohnsitz in Purkersdorf und Altmünster hat Tips diesen Leserbrief geschickt.

Ihr interessanter Beitrag „1963 explodierte der Traunsee-Löwe“ (Tips 20.9.) lässt über die Urheber der Attentate in Ebensee im Unklaren. Recherchen des „profil“ weisen klar in Richtung Italien. Demnach verübte der militärische Geheimdienst Italiens SID in Kooperation mit italienischen Neo-Faschisten mehrere Bomben-Attentate in Österreich. So wurde bereits 1961 in Innsbruck auf dem Berg Isel die Statue von Andreas Hofer gesprengt. 1962 wurde eine Bombe am sowjetischen Heldendenkmal am Wiener Schwarzenbergplatz gerade noch rechtzeitig entschärft. In beiden Fällen hatten österreichische Ermittler Spuren italienischer Täter entdeckt. Auch bei der Bombe an der Gondel der Feuerkogelbahn wurde ein italienischer Wecker sichergestellt. Der verwendete Sprengstoff war zudem ident mit dem vom italienischen Militär verwendeten TNT. Die Anschläge waren somit Vergeltung für die Attentate von Tiroler Aktivisten des von Ihnen zitierten „Befreiungsausschuss Südtirol“ (BAS). In der Nacht vom 11. auf den 12. Juni 1961 wurden von diesen in ganz Südtirol über 40 Strommasten gesprengt. Damit sollte die Weltöffentlichkeit auf die Unterdrückung der deutschsprachigen Minderheit in Südtirol aufmerksam gemacht werden.

Im „Pariser Abkommen“ 1946 waren Autonomierechte für Südtirol zwar verankert, aber bis dahin nicht verwirklicht worden.

Italiens Behörden reagierten auf die Attentate auf Hochspannungsmasten mit der Entsendung von 25.000 Soldaten und Polizisten. 150 Südtiroler Aktivisten (Bumser genannt) wurden verhaftet. In den Gefängnissen wurden sie schweren Folterungen unterworfen, zwei kamen dabei ums Leben.

Erst 1969 – nach einer neuen Bombenwelle in Südtirol mit 20 getöteten Carabinieri, von denen einige aber auch einer verunglückten italienischen Militärübung zum Opfer gefallen sein dürften – wurde das „Südtirol Paket“ mit umfangreichen Autonomierechten verabschiedet. 1992 kam es zur „Streitbeilegungserklärung“ zwischen Österreich und Italien vor der UNO. 

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