SALZKAMMERGUT/LINZ. Im Rahmen einer Pressekonferenz im Lentos Kunstmuseum in Linz stellte die Kulturhauptstadt 2024 einige Projekte vor. „Die Reise der Bilder“ beschäftigt sich etwa mit Raubkunst im Salzkammergut der Zeit des Nationalsozialismus.
„Mit Kunst können wir wahnsinnig viel erzählen und einen kritischen Blick auf Dinge werfen“, ist sich Elisabeth Schweeger, künstlerische Leiterin der Kulturhauptstadt Bad Ischl Salzkammergut 2024, sicher. Am Freitag, 29. September, präsentierten die Verantwortlichen der Kulturhauptstadt einige Projekte im Kunstmuseum Lentos in Linz. Dabei stand vor allem das länderübergreifende Projekt „Die Reise der Bilder“ im Fokus.
Reise von Kunstwerken im Nationalsozialismus
„Die Reise der Bilder“ beinhaltet drei Ausstellungen, die sich mit Raubkunst aus der Zeit des Nationalsozialismus beschäftigen. Während des zweiten Weltkrieges war das Salzkammergut Umschlagplatz bedeutender Kunstwerke europäischer Zeitgeschichte. Für sein in Linz geplantes „Führermuseum“ ließ Adolf Hitler Kunstwerke im Salzbergwerk Aussee einlagern. Österreichische Museen nutzten ebenfalls Stollen und Gastbetriebe im Salzkammergut, etwa in Lauffen und Bad Goisern, als Lager- und Schutzorte für geraubte Kunstwerke. Die Ausstellungen zeigen exemplarisch die Suche nach den Bildern, die in der Region gesammelt, geraubt, eingelagert und gerettet wurden. Die drei Ausstellungen finden im Lentos Linz ab 20. März 2024, im Kammerhofmuseum Bad Aussee ab 28. März 2024 und im ehemaligen Marktrichterhaus Lauffen ab 20. April 2024 statt.
Kunstraub als Kriegstrophäe
Exklusiv konnte eines dieser Kunstwerke bei der Pressekonferenz bestaunt werden: Das Gemälde „Winterlandschaft“ von Claes Molenaer wird bei der „Reise der Bilder“ im Lentos Linz zu sehen sein. Gastkurator Markus Proschek unterstrich die Bedeutung dieses Projektes für die Aufarbeitung der Rolle des Salzkammergutes in der Zeit des Nationalsozialismus. „Kunstraub ist seit der Antike leider eher Regel als Ausnahme“. Kunstwerke seien immer schon als Kriegstrophäen missbraucht worden, so Proschek und verweist etwa auf den Ukraine-Krieg, in dem Kunstraub auch eine Rolle spielt. Mit der „Reise der Bilder“ solle der Fokus vor allem auf den immateriellen Wert und die Geschichte der Kunstwerke gelegt werden.
Ab November Kultur-Card erhältlich
Im Rahmen der Kulturhauptstadt seien mehr als 300 Projekte bereits fixiert, 85 Prozent davon werden von lokalen und regionalen Künstlern und Projektträgern durchgeführt, erklärt Schweeger. Das erste Highlight wird die Eröffnung in Bad Ischl am 20. Jänner 2024. Dabei kommen unter anderem etwa 1000 Sänger unter der Leitung des Künstlers Hubert von Goisern zusammen. Zuletzt präsentierte Manuela Reichert, die kaufmännische Geschäftsleitung der Kulturhauptstadt, die Kultur-Card 2024: Bis zu 50 Prozent Ermäßigung bekommen Kartenbesitzer auf Museen und Veranstaltungen in allen 23 Gemeinden der Kulturhauptstadt im kommenden Jahr. Kooperationen sollen etwa auch mit Lehár Festival und den Gmundner Festwochen stattfinden. Die Kultur-Card soll ab 15. November erhältlich sein.
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