SALZKAMMERGUT. Der letzte Sonntag vor Ostern markiert das Ende der Fastenzeit. Am Palmsonntag findet die Palmweihe statt, nach der die geweihten Palmbuschen Schutz vor Unheil an Mensch, Tier, Haus und Hof sowie eine gute Ernte gewährleisten sollen.
Geweihte Palmzweige und Palmbuschen erinnern am Palmsonntag an den Einzug Jesu in Jerusalem und kündigen das nahe Osterfest an. Im Salzkammergut hat der Brauch des Palmbuschenbindens jahrzehntelange Tradition und wird von Generation zu Generation weitergegeben. Der geweihte Palmbuschen soll Schutz vor Unheil für Mensch, Tier, Haus und Hof, sowie eine gute Ernte gewährleisten.
Regionale Unterschiede beim Palmbuschenbinden
Interessant sind die regionalen Unterschiede bei diesem vorösterlichen Brauchtum. In Ebensee besteht der Palmbuschen aus neun Pflanzen: Palmkätzchen, Eibe, Eiche, Wacholder, Haselnuss, Buchsbaum, Schrattel, Seidelbast und Segenbaum. Mit einer Weide werden die Pflanzen an einem Haselnussstecken befestigt, was somit insgesamt elf „Bestandteile“ des Palmbuschens ergibt.
Typisch für St Wolfgang ist der Stanglpalm. Nach der festlichen Palmweihe in der Wallfahrtskirche stärken sich die jugendlichen Träger des überdimensionalen Palmbuschens traditionell mit Palmwürsteln. In Bad Ischl unterscheidet man den Krampen, einen großem, verzierten Ast des Palmkätzchenstrauchs, der bis zu 20 Kilogramm wiegen kann, den Stanglpalm, der mit vier Äpfeln und bunten Bändern in vier Farben geschmückt ist, und das Handbüscherl, das am Palmsonntag von den Mädchen und Goldhaubenfrauen getragen wird.
Bereits Tage vor dem Palmsonntag sind ganze Familien mit dem kunstvollen Binden der Palmbuschen beschäftigt. Der Überlieferung zufolge muss der Palmbuschen nach der Palmweihe noch vor zwölf Uhr mittags auf den Feldern und Wiesen ausgesteckt werden, um Schutz zu bringen.
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