Bezirkspolizeikommandant Steiger: „Viele Leistungen erreichen die Öffentlichkeit überhaupt nicht“
GMUNDEN. Im Festsaal der Bezirkshauptmannschaft Gmunden wurden 46 Polizisten für ihre Leistungen im Jahr 2024 geehrt.
Bei vollem Saal und begleitet durch die Klänge des Bläserquartetts der OÖ Polizeimusik begrüßte Bezirkspolizeikommandant Gerhard Steiger die anwesenden Gäste und insbesondere die Ehrengäste Bezirkshauptmann Alois Lanz, Landespolizeidirektor-Stellvertreter Günther Humer und Bürgermeister Stefan Krapf. Beeindruckend die Zahlen: Im Bezirk Gmunden ereigneten sich voriges Jahr insgesamt rund 3.700 Verbrechen und Vergehen, davon waren 16 Prozent im Cyberbereich angesiedelt, 2.400 Verkehrsunfälle mit 440 Personenschäden, 150 Annäherungs- und Betretungsverbote und 148 Festnahmen. Ein sichtbar emotionaler Steiger zeigte sich dankbar für die letzten fünf Jahre als Bezirkspolizeikommandant und kündigte seinen im Herbst bevorstehenden Ruhestand an.
46 Polizisten geehrt
Im Anschluss an weitere Reden der Ehrengäste fand die Ehrung von 46 verdienten Polizisten statt. Steiger betonte, dass er stolz auf seine Mannschaft sei und dass viele Leistungen gar nicht die Öffentlichkeit erreichen. Die Verdienste der Geehrten reichten von Ausforschungen diverser Täter, Cyberprävention, schwieriger Einsätze mit gewaltbereiten Personen über Aufarbeitung von Unfällen und das Beenden einer Geiselnahme im AMS Gmunden.
Geiselnahme im AMS
Genau für diesen vorbildlichen Einsatz bei der Geiselnahme im AMS Gmunden im September 2024 wurden Markus Daurer, Patrick Buttgereit, Maximilian Hagler und Stefan Kalchschmiedt geehrt. Ein 36-jähriger Mann hatte einen AMS-Betreuer mit einem Messer bedroht und als Geisel genommen. Nur neun Minuten nach Eingang des Notrufs konnte der Täter von den vier Gmundner Polizisten überwältigt werden. „Wir haben den Notruf erhalten und sind dann sofort losgefahren“, berichtet Maximilian Hagler. „Im Auto haben wir uns schon überlegt, wie wir vorgehen werden. Da ist man dann schon in so einer Art Tunnel“. Markus Daurer ergänzt: „Wir wussten schon, dass der Täter mit zwei Messern bewaffnet ist und eine Geisel genommen hatte. Da wir auch wussten, dass das gesamte AMS-Gebäude bereits geräumt worden und der Täter alleine mit der Geisel verblieben war, haben wir uns dann dazu entschlossen, das Gebäude zu betreten und den Täter zu stellen.“ Mut, so versicherte Kommandant Steiger, sei etwas, das nötig wäre und alle Polizisten auszeichnen würde.
Mit der Landes- und Bundeshymne fand die Veranstaltung ein würdiges Ende. Zum Ausklang fand man sich noch zu einem gemütlichen Beisammensein ein.
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