Carina Pühringer: „Für Frauen ist alles möglich“
GMUNDEN. Bei der Stern-Gruppe übernehmen Frauen zunehmend leitende Funktionen. Carina Pühringer, Leiterin Marketing und Unternehmenskommunikation, sprach mit Tips über den Jonglierakt zwischen Muttersein und Karriere.
In der Stern-Gruppe sind Frauen in Führungspositionen längst zur gelebten Realität geworden. Andrea Seyringer leitet zum Beispiel das Personalmanagement, Carina Pühringer ist für Marketing und Unternehmenskommunikation zuständig und Julia Graf-Pinaucic verantwortet den Bereich Recht. Besonders zum Weltfrauentag betonen die drei Frauen, wie wichtig es ist, als Frau und Mutter in leitenden Positionen tätig zu sein.
Carina Pühringer hat sich innerhalb der Stern-Gruppe eine Schlüsselposition erarbeitet. Letztes Jahr übernahm sie die Leitung der Marketingabteilung bei Stern und Hafferl Verkehr und führt diesen Bereich seither für die gesamte Unternehmensgruppe. Zusätzlich übernahm sie die Stabstelle für Marketing und Unternehmenskommunikation der gesamten Stern-Gruppe. Die Rolle, die sie heute innehat, gab es in dieser Form zuvor nicht. Sie hat sie maßgeblich geprägt und neue Wege beschritten. „Es braucht Mut, neue Wege zu beschreiten und als Vorreiterin Strukturen zu hinterfragen“, sagt die 37-jährige Ohlsdorferin, die zusätzlich mit ihrem Mann eine Rinderzucht und eine Landwirtschaft mit Direktvermarktung betreibt. Die Stern-Gruppe ermöglicht ihr, als Mutter von zwei kleinen Söhnen in Teilzeit eine leitende Position auszuüben.
Tips: Wie sieht Ihr Alltag aus, um Beruf und Familie zu vereinen?
Pühringer: Es ist immer eine Herausforderung und ein ständiges Jonglieren. Zum Glück ist mein Mann durch die selbstständige Arbeit in der Landwirtschaft relativ flexibel. Außerdem wohnen sowohl meine Schwiegereltern als auch meine Eltern in der Nähe und unterstützen uns nach Möglichkeit. Es stimmt schon, wie man sagt: „Es braucht ein Dorf, um Kinder großzuziehen.“ Ohne familiäre Unterstützung und ein hohes Maß an Flexibilität und Improvisationsbereitschaft wäre es kaum machbar.
Tips: Was bräuchte es Ihrer Meinung nach, um mehr Frauen in Führungspositionen zu bringen?
Pühringer: Die Doppelbelastung spielt sicher eine große Rolle, aber es gibt auch andere Faktoren. Oft fehlen flexible Arbeitsmodelle und es herrschen noch traditionelle Rollenbilder vor. Auch unbewusste Vorurteile sind ein Thema. Frauen werden seltener aktiv für Führungspositionen gefördert oder man traut ihnen zu wenig zu. Es braucht einen Kulturwandel in Unternehmen, der flexible Arbeitszeiten, Jobsharing und klare Karrierepfade für Frauen ermöglicht. Auch die Verantwortung von Vätern sollte gestärkt werden, indem sie mehr in die Familienarbeit einbezogen werden.
Tips: Welchen Tipp würden Sie jungen Frauen geben, die Karriere machen und gleichzeitig eine Familie haben möchten?
Pühringer: Alles ist möglich, aber es erfordert klare Ziele, Entschlossenheit und eine gute Planung. Es ist wichtig, frühzeitig zu überlegen, was man erreichen möchte, und Unterstützung zu suchen. Ein starkes Netzwerk aus Familie und Freunden ist entscheidend. Man sollte auch lernen, klare Grenzen zu setzen und auf die eigenen Stärken zu vertrauen, besonders auf die weiblichen wie Empathie und Kooperationsfähigkeit. Ebenso wichtig ist es, gut auf sich selbst zu achten und auch Zeit für sich einzuplanen, was im Alltag wohl die größte Herausforderung ist.
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