SALZKAMMERGUT. Der Kirchenchor Gmunden hat den oberösterreichweiten „Sympathicus“-Wettbewerb für den sympathischsten Musikverein gewonnen. Unter der Leitung von Marcel Jurgovsky überzeugte der Chor mit musikalischer Vielfalt und Engagement. Jurgovsky selbst hat in puncto Kirchenmusik in Gmunden noch viel vor: Neben Popmusik in der Kirche steht ein groß angelegtes Orgelprojekt an. Der musikalische Tausendsassa im Tips-Porträt.
Marcel Jurgovsky ist 26 Jahre alt und stammt aus Frankenburg im Bezirk Vöcklabruck. Seit 2022 lebt er in Gmunden, wo er gemeinsam mit seiner Freundin Michaela wohnt und hauptberuflich als Rettungssanitäter beim Roten Kreuz arbeitet. Seine musikalische Laufbahn begann früh: „Meine musikalische Laufbahn begann 2012, als ich mit 13 Jahren beim Begräbnis meines Opas Trompete spielte“, erzählt Jurgovsky. Damals entdeckte er auch die Orgel für sich und übte von da an täglich. Nach einigen Monaten begleitete er bereits erste Messen in seiner Heimatpfarre.
Kirchenmusik wieder fester Bestandteil von Gmunden
Nach mehreren Engagements als Organist und ersten liturgischen Erfahrungen in verschiedenen Pfarren entschied er sich für ein Kirchenmusikstudium am Konservatorium Linz. Beruflich kam er 2022 nach Gmunden und begann sofort an seiner Vision zu arbeiten, nämlich die Kirchenmusik in Gmunden wieder fest zu etablieren. So stellte er sich in der Stadtpfarre Gmunden vor. Stadtpfarrer Gerald Geyrhofer unterstützte das Vorhaben mit Begeisterung. Dies war der Beginn des Engagements Jurgovskys in der Gmundner Kirchenmusik. Neben seiner Tätigkeit als Organist ist Jurgovsky auch Chorleiter, Dirigent und Sänger. Seine Motivation beschreibt er so: „Es bereitet mir unglaubliche Freude zu sehen, was die Musik mit den Menschen macht.“
Pop und Disney in der Kirche
Im Jahr 2024 gründete Jurgovsky in Gmunden einen neuen Kirchenchor, der heute mehr als 30 Sänger zählt. Hinzu kommt ein eigenes Kirchenchororchester mit rund 50 Musikern. Alle wirken ehrenamtlich mit. Neben der Gestaltung liturgischer Feiern stehen auch Konzerte auf dem Programm, bei denen moderne Songs, Disney-Lieder und Filmmusik aufgeführt werden. „Ein Kirchenchor muss nicht verstaubt sein“, sagt Jurgovsky, der besonderen Wert auf die Verbindung zwischen traditioneller und moderner Musik legt.
Auch organisatorisch wurde eine stabile Basis geschaffen: Seit August ist der Kirchenchor ein eingetragener Verein. Am Samstag, 4. und Sonntag, 5. Oktober, organisiert Jurgovsky ein großes Benefizkonzert im Stadttheater Gmunden, bei dem rund 48 Musiker und ein besonderer Chor mit Sängern des Gmundner Kirchenchors und Sängern aus der Umgebung auftreten werden. Aufgeführt wird Filmmusik von damals bis heute.
Neues Leben für die Orgel
Ein besonderes Anliegen ist Jurgovsky das Orgel-Projekt in der Stadtpfarrkirche. Nach mehreren technischen Ausfällen – zuletzt im November 2023 mit Feuerwehreinsatz – fiel die Entscheidung, die bestehende Orgel durch einen Neubau zu ersetzen. Drei Orgelbaufirmen wurden angeschrieben, derzeit läuft die Planungsphase. Die neue Orgel soll in etwa fünf Jahren fertiggestellt sein. Die Finanzierung liegt vollständig bei der Pfarre, die auf Unterstützung durch die Bevölkerung angewiesen ist. Geplant sind daher unter anderem Spendenaktionen und Benefizveranstaltungen. Auch Orgelpfeifen sollen verkauft werden. Ziel ist ein modernes, mechanisches Instrument mit vielfältigen Klangfarben, das auch Gastorganisten nach Gmunden locken soll. Nähere Informationen über Veranstaltungen und wie die Bevölkerung zum Orgel-Projekt beitragen kann, werden folgen.
Jeder kann mitmachen
Jurgovsky ist weiter auf der Suche nach musikbegeisterten Menschen, die entweder im Gmundner Kirchenchor singen oder im Orchester spielen möchten. Es sind keinerlei Kenntnisse erforderlich – auch kein Notenlesen. Interessierte können sich gerne unter kirchenchor.gmunden@gmx.at melden.
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