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Vom alten Wehr zum grünen Kraftwerk – Wie die Rittmühle an der Alm neue Energie liefert

Thomas Leitner, 08.10.2025 15:45

VOCHDORF. Wo einst ein ungenutztes Wehr den Fluss blockierte, fließt heute Energie: Das Kleinwasserkraftwerk Rittmühle zeigt, wie Umweltschutz und regionale Wertschöpfung Hand in Hand gehen.

Kleinwasserkraft Rittmühle (Foto: Markus Weber)
Kleinwasserkraft Rittmühle (Foto: Markus Weber)

Aus einem Relikt vergangener Industriezeiten ist in Pettenbach ein Vorzeigeprojekt moderner Energiegewinnung entstanden. Das Kleinwasserkraftwerk Rittmühle an der Alm, einem Nebenarm der Traun, nutzt heute die Kraft des Wassers, wo einst ein zerstörtes Wehr den Flusslauf unterbrach. Jahrzehntelang lagen die alten Querbauwerke brach, behinderten den Fischaufstieg und verursachten für die Gemeinden hohe Erhaltungskosten. Erst mit dem Neubau des Kraftwerks im Jahr 2019 wurde aus der ungenutzten Anlage ein nachhaltiger Standort für regionale Stromerzeugung.

Mit einer Investition von 2,3 Millionen Euro entstand eine moderne Anlage, die jährlich rund zwei Millionen Kilowattstunden sauberen Strom liefert – genug, um etwa 600 Haushalte zu versorgen. Neben der ökologischen Bedeutung für die Region bringt das Projekt auch wirtschaftlichen Nutzen: Zahlreiche oberösterreichische Betriebe aus Beton-, Stahl- und Turbinenbau waren am Bau beteiligt. Damit blieb die Wertschöpfung in der Region, während gleichzeitig ein wichtiger Beitrag zur Energiewende geleistet wurde.

Auch die Umwelt profitiert

Durch den Einbau einer Fischwanderhilfe und eines Fischabstiegsbypasses wurde die Durchgängigkeit des Fließgewässers wiederhergestellt. Zudem wurden zusätzliche Maßnahmen gesetzt, um den Lebensraum im Unterwasserbereich ökologisch aufzuwerten. Die Pflege der Böschungen, die früher auf Kosten der Gemeinden erfolgte, liegt nun in der Verantwortung der Betreiber – eine Entlastung für die öffentliche Hand.

Das Kleinwasserkraftwerk Rittmühle steht stellvertretend für die Zukunft der Energieversorgung in Österreich. Denn Kleinwasserkraftwerke wie dieses liefern nicht nur umweltfreundlichen Strom, sondern sind auch ein Rückgrat regionaler Energieautarkie. Bundesweit speisen rund 4.000 Anlagen etwa sechs Terawattstunden CO₂-freien Ökostrom ins Netz ein und versorgen damit über 1,7 Millionen Haushalte.