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GMUNDEN. Die Zahnprothese drückt, Medikamente schlagen auf den Magen oder das Essen schmeckt einfach nicht mehr so wie früher – die Gründe für Mangelernährung im Alter und damit einhergehendes Abnehmen sind vielfältig. Doch schon kleine Veränderungen können den Genuss zurückbringen.

Diätologin Verena Steinkogler Foto: gespag
Diätologin Verena Steinkogler Foto: gespag

Die Diagnose „Malnutrition“, also Mangelernährung, wird meist erst im Rahmen eines Krankenhausaufenthaltes gestellt und muss rasch behandelt werden. Denn auch wenn die Betroffenen die Mangelernährung nicht wahrnehmen, sind sie körperlich geschwächt. Das erhöht Infektionsanfälligkeit, Sturzrisiko und auch die Gefahr des Wundliegens, betont Primar Dr. Peter Dovjak, Leiter der Abteilung für Akutgeriatrie und Remobilisation am Salzkammergut-Klinikum Gmunden.

Schon kleine Veränderungen bewirken viel

Oft helfen schon kleine Veränderungen: Ein Training wenn Kau- oder Schluckbeschwerden bestehen, das Anpassen einer schlecht sitzenden und schmerzenden Zahnprothese oder ein Blick auf die verordneten Medikamente, die Appetitlosigkeit verursachen können. 

Kleine Mahlzeiten

Wurden diese medizinischen Probleme behoben, gibt es bewährte Tricks und Tipps, um den Genuss am Essen wieder zu fördern, etwa viele kleine und bewusst nährstoffreiche Mahlzeigen am Tag, erklärt Diätologin Verena Steinkogler „Puddings, Topfencreme, Bananenmilch oder Nüsse sind wertvolle Energielieferanten für zwischendurch. Butter, Streichfette und Sauerrahm sowie Schlagobers dürfen bei drohender Untergewichtigkeit ebenfalls reichlich genossen werden.“ Aber auch Eiweißlieferanten wie Fleisch, Fisch, Eier oder Milchprodukte sollten bei jeder Mahlzeit eingeplant werden. 

„Das Auge isst mit“

„Speisen sollten zudem herzhaft gewürzt und appetitlich angerichtet sein, denn das Auge isst bekanntlich mit“, so Steinkogler. Mindestens 1,5 Liter Wasser, Tee oder verdünnte Fruchtsäfte – das deckt den Flüssigkeitsbedarf. Getränke sollten aber nicht unmittelbar vor dem Essen konsumiert werden, das mindert wiederum den Appetit. Zusätzlich machen Bewegung in der frischen Luft und eine kleine Menge an Lebensmitteln mit Bitterstoffen ebenfalls Lust aufs Essen“, erklärt Diätologin Verena Steinkogler, die auch die Rolle der Angehörigen betont: „Gemeinsam mit ihnen und den Betroffenen arbeiten wir daran, dass das Essen bis ins hohe Alter ein Genuss bleibt.“


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