Familien suchen „Nannys und Grannys“ zur Kinderbetreuung
BEZIRK GMUNDEN. Marianne Zeindlhofer ist Leihoma beim Omadienst und betreut seit drei Jahren den jetzt sechsjährige Balint und seine dreijährige Schwester Eszter. Was ihr und den Kindern Spaß macht, ist für die Eltern eine unschätzbare Unterstützung.
Die Kinder nennen ihre Leihoma liebevoll Mara. Gemeinsam entdecken sie gerne die Natur oder gehen auf den Spielplatz. Zuhause liest ihnen Marianne vor, sie spielen Uno, Memory, Würfelspiel oder malen und zeichnen zusammen. Einmal pro Woche unterstützt sie so die jungen berufstätigen Eltern für zwei Stunden. Die Kinder genießen in dieser exklusiven Zeit die ungeteilte Aufmerksamkeit ihrer Leihoma.
Marianne Zeindlhofer ist in Pension und hat selbst drei Enkeltöchter, die leider nicht in der Nähe wohnen. Durch einen Bericht in der Tips hat sie vom Omadienst erfahren und sich bei der Zweigstellenleiterin gemeldet. „Das war eine der besten Entscheidungen meines Lebens“, betont Zeindlhofer.
Besonders wichtig sind ihr ein wertschätzender Umgang, Offenheit, Ehrlichkeit und Vertrauen zur ganzen Familie. „Das Schöne am Omadienst ist: Ich muss die Kinder nicht erziehen, das überlasse ich den Eltern, wir dürfen einfach gemeinsam Spaß haben. Zusammen haben wir auch schon schwierige Zeiten gemeistert – wie Corona – und ich bin in Notsituationen gerne bereit, auch mal kurzfristig einzuspringen. Bei einem Besuch bei mir zuhause haben die Kinder meinen Partner und unsere Haustiere kennen gelernt, was ihnen besondere Freude bereitet hat“, erzählt Zeindlhofer.
Kinderbetreuung mit Beziehung
Von Mamas in Karenz, die einmal in der Woche ein paar Stunden freie Zeit verbringen möchten, um ihren inneren Akku wieder aufzuladen, über Alleinerziehende bis hin zu berufstätigen Eltern ohne familiäres Betreuungsnetz gehören zur Zielgruppe des Omadienstes – eine Einrichtung des Katholischen Familienverbandes. „Für den Omadienst mitzubringen sind Verlässlichkeit, Respekt, Ehrlichkeit und vor allem die Liebe zu Kindern. Weiters eine gewisse Mobilität und ein bis zwei Halbtage pro Woche freie Zeit.
Im Vordergrund steht die aktive Zeit mit den Kindern, die Regeln dafür werden in gegenseitigem Einverständnis festgelegt. Hausarbeit und Kochen fällt beispielsweise nicht in den Aufgabenbereich einer Leihoma“, erklärt Koordinatorin Evi Kapplmüller.
Große Nachfrage im Bezirk
„Im Bezirk Gmunden ist der Omadienst gefragt. Speziell in den Orten Altmünster, Gmunden und Ohlsdorf kommen immer wieder Familienanfragen, die wir nicht abdecken können. Darum sind wir ständig auf der Suche nach Frauen, die gerne Zeit mit Kindern verbringen. Ich freue mich über jede Frau, die sich bei mir meldet und Interesse an dieser wertvollen, erfüllenden Aufgabe hat“, berichtet Kapplmüller.
Nannys und Grannys
Neben Frauen im Alter von 50plus sind mittlerweile immer mehr junge Frauen als Nanny beim Verein tätig. „Es melden sich etwa angehende Pädagoginnen, die uns herzlich willkommen sind“, so Kapplmüller. Vorab Erfahrung mit Kindern gesammelt zu haben sei von Vorteil, aber nicht zwingend nötig. Auch kinderlose Frauen finden im Omadienst eine freudvolle Aufgabe. Nach einem Erstgespräch, einem eintägigen Basisseminar und einem Kindernotfallkurs kann es losgehen. Die Leihoma ist haftpflicht- und unfallversichert und erhält 6 bis 10 Euro pro Stunde plus Fahrtspesen.
Auskünfte: Tel. 0732/7610-3432, www.omadienst.info
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