Revital-Shops: Ressourcen schonen und Abfall vermeiden
BEZIRK GMUNDEN. Oft genug landen teils neuwertige Dinge auf dem Müll, die jemand anderer sehr gut brauchen könnte. Hier setzt das Konzept der Revital-Shops an.
Seit fast 15 Jahren gibt es in Oberösterreich das Konzept „Revital“: Nicht mehr Benötigtes – vom Elektrogerät bis zum Geschirrservice – wird dabei gesammelt, gereinigt, geprüft und bei Bedarf repariert. Anschließend kann man die Dinge in oberösterreichweit 28 Revitalshops erwerben. Sowohl den Verkauf als auch die Kontrolle und Instandsetzung der Ware übernehmen Langzeitarbeitslose, die so wieder in den Arbeitsmarkt eingegliedert werden.
Drei Revital-Shops im Bezirk
Im Bezirk gibt es mittlerweile drei derartige Shops: neben dem Pionier in Altmünster auch in Bad Ischl und Vorchdorf. Sie werden vom Bezirksabfallverband gemeinsam mit dem BIS Salzkammergut bzw. (in Bad Ischl) der Volkshilfe getragen und vom AMS unterstützt. Fritz Steindl – Gschwandtner Bürgermeister und Obmann des Bezirksabfallverbandes – ist stolz auf das Projekt: Immerhin reduziert es nicht nur das Abfallaufkommen und schont wertvolle Ressourcen – durch Aufbereitung und Verkauf werden auch langzeitarbeitslose Menschen wieder in die Arbeitswelt eingegliedert.
Hochwertige Ware, kein „Flohmarkt“
Ob Geschirr, Fahrräder, Hausrat, Deko oder Elektrogeräte: Die Kundschaft von Revital ist breit gestreut, wie Fritz Steindl erzählt: „Da gibt es Studierende, die eine günstige Waschmaschine suchen, Menschen mit wenig Einkommen, aber auch Umweltbewusste, die wollen, dass die Dinge im Kreislauf bleiben.“ Das Angebot ist nicht in jedem Shop gleich und hängt auch vom vorhandenen Platz und der Nachfrage ab.
Den Verantwortlichen ist dabei wichtig, sich von Flohmärkten abzugrenzen: Es gibt nur geprüfte, gereinigte und zumeist neuwertige Ware – und zwar zu Fixpreisen.
Wer selbst nicht mehr Benötigtes abgeben will, kann dies teils bei den Shops, aber auch in den Altstoffsammelzentren tun, wie Fritz Steindl erklärt.
„Wegwerfen ist eigentlich Umweltvernichtung“
Neben den Revital-Shops setzt der Bezirksabfallverband aber auch allgemein aufs Reparieren: So engagiert sich die BAV-Mitarbeiterin Stefanie Holy in Gmunden mit einem Textil-Repaircafé im Rahmen des Offenen Technologielabors Otelo.
„Man darf nicht vergessen, wieviel CO2 und Rohstoffe bei der Produktion von Dingen verbraucht werden. Das Wegwerfen von benutzbaren Dingen ist eigentlich eine Umweltvernichtung“, so Steindl.
Sauber trennen zur besseren Wiederverwertbarkeit
Aber auch Dinge, die wirklich entsorgt werden müssen, können meist als Rohstoffe noch gut weiterverwendet werden: 90 verschiedene Wertstoffe werden in den Altstoffsammelzentren gesammelt und weiter verwendet. „Das entlastet die Umwelt gigantisch“, betont Bezirksabfallverbands-Obmann Fritz Steindl.
Für Biomüll am besten Papiersackerl verwenden
Umgekehrt führen Fehlwürfe in den diversen Tonnen zu großen Mehrkosten – besonders problematisch ist dies bei den Grünen Tonnen für den Bioabfall, wo die händische Nachsortierung sehr aufwändig ist.
Übrigens: Nicht alles, was wie ein kompostierbares Biosackerl aussieht, ist auch eins: „Es ist oft schlecht erkennbar, ob ein Sackerl aus recyceltem Plastik besteht oder ob es wirklich für die Biotonne geeignet ist“, erklärt Fritz Steindl. Erkennbar sind die kompostierbaren Biosackerl an den Logos „Keimling“ und „OK Kompost“ von TÜV Austria, Infos dazu gibt es auf der Website umweltprofis.at
Wer auf Nummer sicher gehen will, der verwendet einen Biomüllsack aus Papier. Diese sind kostengünstig bei allen Altstoffsammelzentren erhältlich.
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden