
BEZIRK GMUNDEN. 134 landwirtschaftliche Betriebe in ganz Oberösterreich öffnen regelmäßig im Rahmen von Schule am Bauernhof ihre Hoftore für junge Besucher. 16 davon befinden sich im Bezirk.
Wie sich ein warmes, frisch gelegtes Ei anfühlt, wie Heu riecht, aus welchem Getreide unser Brot gebacken wird, wie aus Milch Butter entsteht, wie Schweine gehalten werden und warum der Boden mit seinen Lebewesen so wichtig für die Produktion unserer Lebensmittel ist, erfahren Kinder und Jugendliche in Oberösterreich seit nunmehr 25 Jahren auf speziellen Höfen mit dem Angebot Schule am Bauernhof.
„Gehen mit Tieren und dem Boden achtsam um“
Seit über zehn Jahren mit dabei sind Petra und Horst Doblmair aus Pinsdorf. Jüngere Kinder erhalten auf ihrem Bio-Bauernhof einen Einblick in die gesamte Landwirtschaft, für ältere gibt es Programme rund ums Eierlegen und über den Weg vom Korn bis zum fertigen Weckerl. „Für mich ist das Wichtigste, dass jedes Kind einen positiven Eindruck mitnimmt: Dass wir mit den Tieren, mit dem Boden achtsam umgehen. Es gibt in Oberösterreich so viele Betriebe, die achtsam und gut arbeiten“, erklärt Petra Doblmair.
Auch das Altmünsterer Landwirtspaar Gertraud und Wolfgang Schiffbänker lädt regelmäßig Schulklassen auf seinen Hof ein. Ihre Angebote heißen „Vom Korn zum Brot“ und „Weg der Milch“. „Ich mache das für die Kinder, damit sie einen Einblick bekommen. Viele wissen nicht mehr, dass die Milch von der Kuh kommt“, erklärt Gertraud Schiffbänker.
Wie aus grünem Gras weißes Joghurt wird, das können die Kinder bei Milchbäuerin Andrea Raffelsberger aus Scharnstein erfahren. Vom Mähen des Futtergrases über das Heuen und das Füttern der Tiere sind die jungen Besucher immer mit Begeisterung dabei, erzählt Raffelsberger. An einem von ihrem Mann konstruierten großen Melktisch können die Kinder auch das Melken ausprobieren, ehe es an die Joghurtherstellung und schließlich ans Verkosten geht. „Die Kinder sind voll interessiert“, freut sich Andrea Raffelsberger. Und sie machen sich auch Gedanken, erzählt sie: „Wenn ich ein bisschen Müll im Futtergras verstecke, führt das immer zu Diskussionen. Die Kinder haben viel Bewusstsein dafür, dass das Futter sauber sein soll und tragen dieses Wissen dann auch nach Hause.“