Gemeinden senken ihre Stromkosten für Straßenbeleuchtung nachhaltig
GMUNDEN/ROITHAM/VORCHDORF. Durch den Einsatz von LED-Technologie konnten die Gemeinden in der Klima- und Energie Modellregion (KEM) ihren Stromverbrauch bereits massiv senken. „Mehr als zehn Prozent der fast 4600 Leuchtpunkte wurden bereits auf LED umgerüstet“, ist KEM-Traunstein-Geschäftsführer Horst Gaigg stolz.
Die neuen Leuchtmittel senken nicht nur den Stromverbrauch und die Stromkosten, sie reduzieren durch ihre Langlebigkeit die hohen Kosten für den aufwändigen Lampentausch in den Gemeinden. „Roitham war prozentuell betrachtet am fleißigsten und hat 74 von 153 seiner „Straßenlaternen“ – also rund die Hälfte – auf die neueste Technologie umgerüstet. In Gmunden sind es bisher 150 der 2.100 Lichtpunkte“, freut sich auch Christian Hummelbrunner, der die Gemeinden für die KEM auf Projektebene betreut. Die Einsparungen seien sowohl hier als auch in allen anderen mitwirkenden Gemeinden natürlich enorm.
Vorchdorf in zwei Jahren vollständig auf LED
So hat Vorchdorf schon einige Straßenzüge umgerüstet und wird in den kommenden zwei Jahren alle Lampen umstellen. „Damit sinkt der Strombedarf von zurzeit 180.000 Kilowattstunden sehr deutlich“, ist Gemeindeelektriker Herbert Bammer überzeugt. Im Schnitt weisen die alten Leuchten eine Stromaufnahme von 120 Watt auf und leuchten 3.500 Stunden im Jahr. Jeder Leuchtpunkt hat einen Verbrauch von 400 Kilowattstunden pro Jahr. Dieser kann durch den Einsatz von lichtemittierenden Dioden – also LEDs – deutlich reduziert werden. „Neben der Energieeinsparung sehen die Gemeinden in den sinkenden Wartungskosten aber noch einen viel bedeutenderen Vorteil“, ist Gaigg von der Idee überzeugt. „Auch die sogenannte Lichtverschmutzung nimmt ab und so freuen sich auch die Anrainer darüber, dass nun die Straße und nicht mehr die Gärten oder die straßenseitigen Zimmer beleuchtet werden“, ergänzt Hummelbrunner. Neue Lampen sind außerdem nicht mehr mit Dämmerungssensoren ausgestattet, sondern mit sogenannten Astroschaltuhren. Sie orientieren sich bei den Schaltzeiten nach dem täglich wechselnden Sonnenuntergang bzw. dem darauffolgenden Sonnenaufgang.
Die KEM betreut Energieeffizienzprojekte in den Modellregionsgemeinden im Bezirk Gmunden. Weitere Infos erhält man unter www.energie-salzkammergut.at oder unter 07612/ 9003.
Faktencheck
„LED-Umrüstung rentiert sich doch nicht!“, hört man oft an den Stammtischen. Die KEM hat nachgerechnet. As Beispiel nahm sie den Betrieb für einen zwölfflammigen Luster mit einer Leuchtdauer von sieben Stunden pro Tag (2.555 Stunden/Jahr).
• 12 Glühlampen à 40 Watt: Stromverbrauch: 12 x 40 Watt x 2.555 Stunden = 1.226 Kilowattstunden (kWh). Bei einem Strompreis von 0,20 Euro/kWh sind dies Stromkosten von 245 Euro pro Jahr.
• 12 LED-Lampen à 5 Watt: Stromverbrauch 12 x 5 Watt x 2.555 Stunden = 153,3 kWh. Bei gleichem Strompreis sind dies nur 30,66 Euro.
Die Ersparnis in den Stromkosten beträgt 214,34 Euro pro Jahr. Die Kosten für den Tausch von sieben Euro je Stück (also 84 Euro) haben sich demnach nach weniger als einem halben Jahr amortisiert. Zudem ist die Lebensdauer hochwertiger LEDs acht- bis zehnmal länger als jene von Glühlampen. Somit müssen neue LEDs seltener gekauft und ausgetauscht werden.
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