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Bauprojekte in Gmunden werden juristisch und städtebaulich nachvollziehbarer

Hans Promberger, 07.04.2017 17:42

GMUNDEN. Die zunehmenden Bautätigkeiten und -vorhaben in der Bezirksstadt sind ein Riesenthema. Bau-Stadtrat Reinhold Kassmannhuber (BIG) und Bürgermeister Stefan Krapf (ÖVP) wollen mit einem transparenten, nachvollziehbaren und von Experten begleiteten Verfahren mögliche Konfliktstoffe minimieren.

Bau-Stadtrat Reinhold Kassmannhuber (BIG) und Bürgermeister Stefan Krapf wollen die Bewilligungen für Bauprojekte auf eine professionelle Basis stellen.

„Bauprojekte schießen wie Schwammerl aus dem Boden. Viele davon sind heikel und sensibel“, so Bürgermeister Krapf. Die Begehren von Bauherren, Anrainern und Stadtpolitikern sind nicht immer deckungsgleich. Die Beschäftigung mit diesen nehme mittlerweile rund die Hälfte seiner Arbeitszeit in Anspruch, verdeutlich das Stadt-oberhaupt die Problematik.

Projekt an der Satoristraße als symptomatisches Beispiel

Als Beispiel dient ein Projekt auf zwei Grundstücken zwischen Bezirkshauptmannschaft und Satoristraße, das schon „seit 15 bis 20 Jahren in Diskussion ist“. Der möglichen Bautätigkeit stehen Anrainerbedenken bezüglich verminderter Aussicht und angebliche Zusagen früherer Amtsträger entgegen. Nach „sieben bis acht jeweils zweistündigen Gesprächen“ entschlossen sich die Stadtpolitiker auf Kosten der Stadtgemeinde zwei Bebauungsstudien in Auftrag zu geben. Das Ergebnis: Sowohl Bauherren, als auch Anrainer müssen bei ihren Anliegen Abstriche machen. Mit dem Projekt befassten sich auch der dreiköpfige Gestaltungsbeirat und die hausinternen Beamten. „Das heißt, dass fünf unterschiedliche Experten die fachliche Basis für die Entscheidungen erstellt haben. An deren Expertise werde ich mich auch halten“, so Krapf.

Qualitätssicherung mit Expertenhilfe

„Mir ist wichtig, dass bei den Verfahren alles auf juristisch einwandfreien Beinen steht. Das bisher ständige Feilschen hatte jedenfalls keine juristische Basis. Die städtebauliche Dimension wird auch künftig genauer angeschaut. Wir sind ja immer mehr als Mediatoren unterwegs“, sagt Bau-Stadtrat Kassmannhuber. Auf seine Anregung hin wird nunmehr 14-tägig ein „Baulenkung-Treffen“ mit den Experten abgehalten und jedem „Baugerücht“ nachgegangen, um bereits im Vorfeld Diskussionspunkte zu eruieren und potentiellen Konfliktstoff zu besprechen. „Die Qualitätssicherung ist dadurch um vieles besser geworden“, ist Kassmannhuber überzeugt.

Wunsch nach Auslagern der Bauagenden

Dass es ihm am liebsten wäre, wenn die Bauagenden an andere Institutionen wie Bezirkshauptmannschaften ausgelagert, daraus macht Krapf keinen Hehl: „Der Druck auf die Bürgermeister – unter anderem mit dem Androhen von Amtshaftungsklagen – wächst ständig.“ „der gesellschaftliche Druck hat vieles geändert. Heute ist aktivere Information und eine offenere Kommunikation notwendig“, so Kassmannhuber.


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