
GMUNDEN. Unmittelbar nach dem jüngsten Lockdown setzte Gmunden mit einem umfassenden Maßnahmenpaket ein starkes Zeichen für die regionale Wirtschaft und die Bevölkerung (Tips berichtete). Im Interview wirbt Bürgermeister Stefan Krapf für den Einkauf bei lokalen Betrieben.
Tips: Gmunden hat auf den zweiten Lockdown sehr rasch mit einem neuerlichen Hilfspaket reagiert. Was steht dabei im Fokus?
Bürgermeister Stefan Krapf: Oberste Priorität hat die Botschaft, dass man nicht bei Online-Giganten einkauft, sondern besser den regionalen Handel unterstützt. Die Unterstützung der Wirtschaft in der Region sichert unsere Arbeitsplätze – nicht nur im Handel. Man kann sich bereits jetzt über die Online-Plattform www.gmunden-stilvollshoppen.at seine Weihnachtsgeschenke sichern, oder auch – wie wir hoffen – ab 7. Dezember wieder persönlich in den Geschäften. Diesen lokalen Einkauf fördern wir im Rahmen des Maßnahmenpakets mit einer beträchtlichen Summe. Noch ein zweiter Punkt ist mir sehr wichtig: Es gibt in dieser Zeit auch absolute Härtefälle. Daher haben wir auch den Sozialtopf des Sozialamts aufgestockt – unkomplizierte Hilfe für Gmundner, die in Not geraten. Als Bürgermeister möchte ich die Stadt bestmöglich durch diese schwierige Zeit führen und für die Menschen da sein. Wir haben uns daher intensiv Gedanken gemacht, wie wir die Unterstützung für Wirtschaft und Kunden mit einer sozialen Komponente verbinden können. Außerdem ist gerade in dieser Situation klar: Wer rasch hilft, hilft doppelt.
Tips: In wenigen Tagen beginnt der Advent – kann man schon sagen, wie er heuer in Gmunden ablaufen wird?
Krapf: Wir können noch nicht sagen, was erlaubt ist und was nicht. Unser Bestreben ist, dass wir die Innenstadt so schmücken und gestalten – auch mit Lichteffekten – dass man in dieser schweren und herausfordernden Zeit Lichtblicke schafft. Corona sorgt bei vielen für eine dunkle Stimmung, wir wollen daher Licht in die Stadt bringen und so Corona „die Stirn bieten“ – ein Zeichen der Zuversicht, des Optimismus und der Nächstenliebe – das klingt sehr emotional, aber das ist gerade jetzt auch wichtig.
Tips: Auch wenn sich gerade viel um das „Thema Nr. 1“ dreht: Was tut sich in Gmunden abseits von Corona?
Krapf: Ende des Jahres ist immer die Zeit der Budgeterstellung. Gemeinsam mit Finanzstadtrat Thomas Höpoltseder und der Finanzabteilung ist es gelungen, ein solides Budget für 2021 zu erstellen. Die Corona-Zeit ist für die Kommunen eine Herausforderung. Mit Mitteln aus dem Kommunalen Investitionspaket des Bundes (KIP) wollen wir bewusst Investitionen tätigen. Der Altbau der Landesmusikschule wird saniert, der Radweg nach Altmünster ausgebaut, der Steg im Toscanapark neu errichtet, ein zweiter Beachvolleyballplatz im Weyer gebaut etc. Das ist alles in zweierlei Hinsicht wichtig: Einerseits setzt es positive Signale – man sieht: Es geht weiter. Und andererseits kurbelt jede Investition die heimische Wirtschaft an – und das ist gerade jetzt eine wichtige zentrale Aufgabe der Kommunen.