Salzkammergut Klinikum Gmunden: Isolierstation als Hochsicherheitstrakt zur Behandlung von COVID
SALZKAMMERGUT. Als vor fünf Jahren die Isolierstation am Salzkammergut Klinikum Gmunden ins Leben gerufen wurde, war das gefährliche SARS-CoV-2-Virus noch kein Thema. Die Station war in erster Linie für die Betreuung von Grippe-Patienten gedacht.
Seit März dieses Jahres sind Ärzteschaft und Pflege mit dem bis dato noch weitgehend unbekannten Coronavirus konfrontiert, das gerade jetzt Personal und Infrastruktur aller Krankenhäuser vor besondere Herausforderungen stellt.
Isolierstation als sicherer Ort
Die Isolierstation ist keine ständige Einrichtung und wird nur beim Auftreten massenhafter Infektionskrankheiten wie Influenza, Tuberkulose oder epidemischer Durchfallerkrankungen geöffnet. Dazu werden Abteilungen der Inneren Medizin in Stationen verwandelt, die einem Hochsicherheitstrakt ähneln. „Es gibt wahrscheinlich keinen sichereren Ort wie eine Isolierstation, wo die Gefahr einer Ansteckung mit einem gefährlichen Keim praktisch ausgeschlossen werden kann oder zumindest sehr gering ist. Es können aus diesem abgeschirmten Bereich auch keine Viren nach draußen getragen werden“, ist Prim. Dr. Bernhard Mayr, Leiter der Abteilung für Innere Medizin am SK Gmunden, überzeugt.
Damit diese Sicherheit gewährleistet werden kann, braucht es neben baulichen und sicherheitstechnischen Maßnahmen auch eine entsprechende Ausbildung des Personals. „Unsere Expertinnen und Experten werden seit Jahren geschult, aber gerade heuer, mit dem Auftreten des SARS-CoV-2-Virus, haben wir die Mitarbeiter im Bereich der Ärzteschaft, der Pflege, aber auch der Reinigung noch einer zusätzlichen speziellen Einschulung unterzogen. Mit dem Expertenwissen und dem Einhalten penibelster Hygienemaßnahmen wie dem Tragen von spezieller Schutzkleidung können wir eine hohe Sicherheit und eine optimale Versorgung unserer Patienten garantieren“, so Mayr weiter.
Alltag hat sich verändert
Die Betreuung der an Corona erkrankten Menschen ist allerdings ungleich aufwändiger. „Der Arbeitsalltag und die Abläufe auf der Isolierstation haben sich durch COVID-19 deutlich verändert. So ist das Ein- und Ausschleusen bei jedem Krankenzimmer sehr zeitaufwändig und unser Team ist durch das Tragen der Schutzkleidung enormen physischen Belastungen ausgesetzt. Vor allem durch das vermehrte Schwitzen in den luftdichten Schutzanzügen und die körperlich anstrengende Arbeit bei der Pflege ist man im Vergleich zu sonst viel früher erschöpft“, berichtet die Stationsleiterin DGKP Barbara Schmid über die energieraubende Arbeit.
Aufgrund der massiv gestiegenen Zahl an krankenhauspflichtigen Corona-Patienten sind derzeit im SK Gmunden, aber auch an den Standorten in Bad Ischl und Vöcklabruck vorübergehend weitere Stationen in Isolierstationen umgewandelt worden.
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