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„Diese Einteilung in Frauen- und Männerberufe ist eigentlich veraltet“

Daniela Toth, 07.03.2021 07:47

BEZIRK GMUNDEN. Geht es ums Reparieren eines Autos, denken die meisten an einen Mann, bei der Kinderbetreuung an eine Frau. Doch immer mehr Frauen machen auch in „untypischen“ Bereichen Karriere. Tips hat mit zwei von ihnen gesprochen.

Entwicklungsingenieurin Johanna Bolitschek      Foto: Miba
photo_library Entwicklungsingenieurin Johanna Bolitschek Foto: Miba

Johanna Bolitschek ist bei Miba Sinter Austria in Vorchdorf als Entwicklungsingenieurin im Materialteam tätig. Schon als Kind – sie wuchs in Linz-Ebelsberg in Sichtweite des Voest-Geländes auf – faszinierte sie, „wie aus dem Erz, also in den Augen des Kindes eigentlich aus Stein, der vielseitig verwendbare Stahl entsteht“, erzählt die 29-Jährige, die heute in Kremsmünster zuhause ist.

Sie studierte an der Montanuni Leoben Metallurgie, nach ihrer Dissertation im Spezialgebiet Pulvermetallurgie ist sie nun im Bereich Forschung und Entwicklung tätig: „Das ist optimal für mich: Ich bin sehr neugierig, und mir ist auch der Gedanke von Nachhaltigkeit und Recycling sehr wichtig“, so Bolitschek. Gemeinsam mit den verschiedenen Miba-Standorten und oft auch in Abstimmung mit Universitäten entwickelt sie „maßgeschneiderte“ Metalle für bestimmte Anforderungen: „Ich bin von der Idee über die Entwicklung bis zum fertigen Produkt dabei – das zu erleben, ist wirklich toll.“

In ihrer Abteilung sind Frauen mit vier zu 30 in der Minderzahl, „noch“, wie Bolitschek meint: „Allein an der Montanuni Leoben nimmt die Zahl der Studentinnen jedes Jahr um sechs Prozent zu, das wird sich normalisieren.“

„Den ganzen Tag im Büro – das wäre nichts für mich“

Auch im – früher typisch männlichen – Schlossergewerbe werden die Frauen immer mehr, bestätigt Jasmin Gaigg. Die 24-jährige Laakirchnerin ist als Metalltechnikerin bei Dr. Majer Maschinenbau in Gschwandt tätig. Schon als Kind bastelte sie am liebsten mit ihrem Vater in der Garage, heute ist sie sich sicher, den idealen Beruf gefunden zu haben: „Es ist viel Handwerk, sehr abwechslungsreich. Den ganzen Tag im Büro zu sitzen, das wäre nichts für mich. Außerdem fertigt unsere Firma Maschinen fürs Kunststoffrecycling an – das gefällt mir, weil es nachhaltig ist“, so die junge Metalltechnikerin, die bereits im Poly – als damals einziges Mädchen in der Metallklasse – in jenem Unternehmen „schnupperte“, in dem sie heute tätig ist: „Derzeit werden bei uns übrigens Lehrlinge gesucht.“

„Überlegen: Was interessiert mich wirklich?“

Gaigg rät jungen Frauen, bei der Berufwahl auf die eigenen Interessen zu achten. „Manche trauen sich vielleicht zuerst nicht. Da wäre es gut, wenn die Lehrer aktiv auf sie zugehen. Und auch der Girls“ Day ist toll, weil man spannende Berufe kennenlernen kann.“ Nicht in Kategorien von Männer- oder Frauenberufen zu denken, empfiehlt auch Johanna Bolitschek: „Gerade im technischen Bereich gibt es viele spannende Studienrichtungen.“


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