Bad Ischls Stadtchefin präsentiert Lösungspaket gegen Unruhestifter
BAD ISCHL. Nach Beschwerden von Anrainern über regelmäßige Lärmbelästigungen durch Jugendliche in der Innenstadt präsentiert Bürgermeisterin Ines Schiller nun ein Lösungspaket. Die darin enthaltenen Maßnahmen sind das Ergebnis intensiver Gespräche mit Streetworkern, Polizei-Bezirkskommandant Gerhard Steiger und den Besitzern des Lokals Augustin Huber.
Nach eineinhalb Jahren coronabedingter Auszeit vom gewohnten sozialen Leben befindet sich Ischls Jugend in Feierstimmung. Der verständliche Jubel über die wiedergewonnenen Freiheiten hat allerdings zu ebenso verständlichen Beschwerden von Anrainern über Lärmbelästigung geführt. Zur Beruhigung der Situation präsentiert Bürgermeisterin Ines Schiller nun ein Maßnahmenpaket und wirbt um gegenseitiges Verständnis: „Tatsächlich steht der Jugend im Zentrum von Ischl relativ wenig öffentlicher Raum zur Verfügung. Wohl auch deshalb hat sich der Bereich um das Lokal Augustin Huber zu einem Hotspot des jugendlichen Nachtlebens entwickelt. Umgekehrt sind die Beschwerden der Anrainer für mich absolut nachvollziehbar. Deshalb habe ich gemeinsam mit Bezirkskommandanten Gerhard Steiger, den Lokalbesitzern und Streetworkern ein Maßnahmenpaket erarbeitet.“
Verstärkte Kontrollen an Wochenenden
Ab sofort werden an den Wochenenden verstärkt Sozialarbeiter im Bereich rund um das Augustin Huber präsent sein und die Jugendlichen auf die Lärm- aber auch Müllproblematik hinweisen. Darüber hinaus haben die Lokalbesitzer zugesagt, die Präsenz der Türsteher auszuweiten, um größere Ansammlungen vor dem Lokal zu verhindern. Zudem wird die Bundespolizei in der Nacht die Einhaltung der Jugendschutzbestimmungen kontrollieren. „Außerdem suchen auch Jugendstadträtin Brigitte Platzer und ich das persönliche Gespräch mit den Jugendlichen. Wir wollen ein stärkeres Bewusstsein für die Regeln schaffen, die im öffentlichen Raum einfach eingehalten werden müssen. Nur so kann ein verständnisvolles Miteinander von Anrainern und Jugendlichen gelingen“, sagt die Stadtchefin.
„Ich lasse mir die Ischler Jugend nicht schlechtreden“
Im Zuge der Gespräche mit Ines Schiller bestätigt Bezirkskommandant Gerhard Steiger auch, dass entgegen anderslautender Behauptungen Bad Ischl kein überdurchschnittlich auffälliger Drogen-Hotspot bei Jugendlichen ist. Das Problem sei vorhanden, aber nicht größer als in anderen Städten. „Jeder einzelne Jugendliche, der Drogen nimmt, ist für mich ein Jugendlicher zu viel. Darum greift es auch viel zu wenig, als Lösungsstrategie einfach mehr Personal für die Städtische Sicherheitswache zu verlangen, die dafür noch nicht einmal zuständig ist. Und schon gar nicht lasse ich mir die Ischler Jugend schlechtreden, so als würde sie samt und sonders im Drogensumpf versinken. Was wir unseren jungen Mitbürgern bieten müssen, ist vielmehr eine Perspektive und unsere Hilfe, wenn sie Hilfe brauchen“, stellt Schiller klar.
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