Emissions-Diskussion zwischen Bürgerbeirat und Zementwerk
PINSDORF. Im Zementwerk Hatschek freut man sich über einen positiven Prüfbericht des Landes und will mit einem höheren Kamin die Geruchsbelastung für die Anrainer reduzieren. Der Bürgerbeirat Zementwerk hingegen sieht die Zahlen kritisch und fordert weiterhin eine Nachverbrennungsanlage.
Zuletzt informierte das zur bayrischen Rohrdorfer-Gruppe zählende Zementwerk Hatschek über einen positiven Prüfbericht des Landes: Dieses hatte seine über zwei Jahre laufenden Messungen von Immissionen (Feinstaub, Staubniederschlag, Schwermetalle und Benzpyren) im Dezember eingestellt. „Zusammengefasst haben die Prüfberichte und bisherigen Begutachtungen ergeben, dass die Messungen nur geringe Konzentrationen an Schadstoffen ausweisen. Die Messergebnisse liegen großteils weit unter den diversen Immissionsgrenzwerten“, wird auf der Website des Unternehmens aus dem letzten Schreiben der zuständigen Landesabteilung zitiert.
Zudem verweist man auf eine Reduktion des jährlichen CO2-Ausstoßes um 50.000 Tonnen auf 370.000 Tonnen durch die Umstellung auf neue Zementsorten. Anfang letzter Woche ging zudem der neue, höhere Kamin in Betrieb, der die Geruchsbelastung für die Anrainer verringern soll.
Weiterhin Forderung nach Nachverbrennungsanlage
Auf eine solche Reduktion hofft man auch im Bürgerbeirat Zementwerk, der zugleich seine Forderung nach einer Nachverbrennungsanlage erneuert. Im Vergleich zum Zementwerk Kirchdorf stoße Hatschek acht Mal so viel Staub aus, die zwei- bis dreifache Menge Schwefeldioxid (SO2) und zwanzig Mal so viel organischen Kohlenstoff (TOC). Es sei „sehr verwunderlich, wie sich die Firma Rohrdorfer in Gmunden als eines der umweltfreundlichsten Zementwerke weltweit titulieren kann“, so der Bürgerbeirat in seiner Aussendung.
Die im Vorjahr eingebaute Schlauchfilteranlage habe die Staubbelastung um die Hälfte reduziert – doch das sei immer noch achtmal höher als in Kirchdorf.
Alternative Brennstoffe: genaue Zahlen gefordert
Zur Erreichung der von der EU vorgegebenen CO2-Ziele will man bei Hatschek bis 2023 zu 95 Prozent alternative Brennstoffe verwenden. Dabei handle es sich um nicht mehr recycelbare Kunststoffe wie Tetrapaks, Lösungsmittel, Lacke und biogene Brennstoffe wie Holz.
Der Bürgerbeirat fordert genaue Informationen über den Sorten- und Mengeneinsatz, wie dies in der Vereinbarung von 1996 zwischen Werk und Gemeinden festgelegt sei. Hoffnung für künftige Problemstellungen gebe das Beispiel des aktuellen temporären Freilagers beim Zementwerk, so der Bürgerbeirat: Laut Gemeindeamt Pinsdorf habe dies bisher zu keinen Beschwerden geführt.
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