Roithams Bürgermeister Thomas Avbelj im Interview
ROITHAM. Vom neuen Feuerwehrdepot über die Pläne für die Kulturhauptstadt bis hin zu nachhaltiger Energie: Tips hat mit Bürgermeister Thomas Avbelj über aktuelle Themen in Roitham am Traunfall gesprochen.
Tips:Dieser Tage wird das neue Feuerwehrhaus eröffnet. Was bedeutet das für die Gemeinde?
Bürgermeister Thomas Avbelj:Wir haben künftig einen „Leuchtturm“ für den Blackout-Fall: Die Strom-, aber auch die Wasserversorgung sind dadurch zur Überbrückung für 72 Stunden gesichert. Das ist für die Bürger sehr wichtig. Im Ernstfall wird künftig auch die Einsatzleitstelle im Feuerwehr-Depot untergebracht, damit von dort aus alles koordiniert werden kann. Als Bürgermeister gilt mein Dank den Kameradinnen und Kameraden, die auch durch ihren großen persönlichen Arbeitseinsatz dafür gesorgt haben, dass sich die Kostensteigerungen in Grenzen gehalten haben.
Tips:In vielen Gemeinden steigt der Bedarf an Kinderbetreuung. Können in Roitham alle Kinder untergebracht werden?
Avbelj: Auch wir haben eine zusätzliche Kindergartengruppe als Provisorium in einem Bewegungsraum und brauchen deshalb einen Zubau. Wir konnten das Land nun überzeugen, dass der Kindergarten zu klein ist und reichen unser Projekt nach einer erneuten Planungsphase in kleinerer Form neuerlich ein.
Probleme machen aber nicht nur die Räumlichkeiten, sondern auch die Personalsuche – nicht nur im Kindergarten, sondern ebenso in der Volksschule. Derzeit haben wir keine Horterzieherin für die Nachmittagsbetreuung. Dankenswerterweise halten die Lehrer diese Betreuung derzeit in einem Notbetrieb aufrecht, die Öffnungszeiten mussten aber eingeschränkt werden. Wir sind dringend auf der Suche, Bewerbungen sind auch direkt bei mir möglich.
Tips:Die Kulturhauptstadt 2024 rückt näher. Was ist in Roitham diesbezüglich in Planung?
Avbelj:Das größte Projekt, das eingereicht ist, ist der Menschenrechtsweg, initiiert vom Kulturerbeverein Traunfall: ein fünf Kilometer langer Rundweg, bei dem die Menschenrechte in zehn Stationen aufgearbeitet werden. Daneben gibt es auch mehrere kleine Projekte. Roithamer wollen aber natürlich auch Angebote in den anderen Gemeinden besuchen. Dazu wäre aber ein gutes Netz an öffentlichen Verkehrsmitteln wichtig – und eine entsprechende Busverbindung auch am Wochenende, nicht nur optimiert für die Schüler. Am Wochenende geht bei uns ohne Auto aber gar nichts. Die Taten sind hier auf der Seite des Landes gegenüber der Kommunikation der Regierung sehr dünn. Und: Wenn man Energie sparen soll, dann sollte auch die Infrastruktur da sein.
Tips:Welche „grünen“ Projekte gibt es in Roitham derzeit?
Avbelj: Wir haben im Sommer getestet, die Straßenbeleuchtung – bei der wir mittlerweile einen LED-Anteil von über 55 Prozent haben – während der Woche nur bis 22 Uhr einzuschalten. Das hat sich bewährt und wir behalten es bei. Wir werden auch bei der Temperatursenkung mitmachen. Außerdem planen wir Photovoltaikanlagen mit insgesamt 100 kWp auf dem Bauhof und der Volksschule. Das entspricht zwei Dritteln des Stromverbrauchs der Gemeinde und soll bis zum Frühling umgesetzt sein.
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