Ohlsdorf macht sich mit zwei „Inseln“ fit für Notfälle
OHLSDORF. Die Gemeinde Ohlsdorf will krisensicher werden. Mit der Errichtung von zwei schwarzstartfähigen Photovoltaik-Anlagen auf Gemeindegebäuden wurde dazu nun ein wichtiger Schritt gesetzt.
Wenn bei einem Blackout-Fall für mehrere Tage die Stromversorgung zusammenbricht, ist das nicht „nur“ für die Bürger problematisch, auch die Kommunen sind gefordert. Um in solchen Notfällen handlungsfähig zu bleiben, setzt Ohlsdorf nun auf autarke Photovoltaikanlagen. „Als Mitglied der Feuerwehr ist mir die Krisensicherheit der Gemeinde von Anfang an besonders wichtig gewesen. Aber auch über die Fraktionen hinweg sind bei uns alle für diesen Schritt“, so Bürgermeisterin Inés Mirlacher.
Strom auch im Blackout-Fall
Den Anfang machten nun je eine Anlage auf dem Dach des Veranstaltungszentrums Mezzo und des Gemeindeamtes. Beide Anlagen haben eine Modulleistung von 50,8 kWp und sind mit einem Batteriespeicher von 46 kWh ausgestattet. Damit ist eine unterbrechungsfreie Notstromversorgung gewährleistet.
Im Gegensatz zu den meisten Privat-Anlagen sind beide sogar „schwarzstartfähig“: Sie können also im Blackoutfall – auch wenn beispielsweise die Batterie über Nacht entleert wurde – rein durch den Sonnenstrom vom Dach wieder starten und dann die Gebäude wieder mit Strom versorgen.
Krisenzentrum bei der Feuerwehr
Die Krisensicherheit hat ihren Preis: Die Errichtung der beiden Anlagen kostete die Gemeinde rund 200.000 Euro. In weiterer Folge sind ähnliche Anlagen für die Feuerwehren Ohlsdorf und Aurachkirchen geplant, mittelfristig sollen alle Gemeindegebäude Solarstrom-Kollektoren erhalten, erzählt Bürgermeisterin Mirlacher. Um die Wasserversorgung und die Abwasserentsorgung sicherstellen zu können, werden zudem Aggregate angeschafft.
Alle diese Investitionen sind Teil eines gesamten Krisenplans: „Wenn es zu einem Blackout kommt, soll dann das Feuerwehrgebäude als Zentrale dienen und die Schule als Sammelstelle, die auch mit Matratzen und Decken ausgestattet ist“, erklärt Inés Mirlacher.
Strom für 30 Haushalte
Ein positiver Nebeneffekt der Investition in die Krisensicherheit: Die Gemeinde spart langfristig Stromkosten: Schon die beiden nun errichteten Anlagen erzeugen pro Jahr so viel Strom, dass damit rund 30 Haushalte versorgt werden können.
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