
ST. WOLFGANG. Innerhalb von zehn Tagen erreichte die Online-Petition „Nein zur maximalen Verbauung der Bacherlwiese“ über 1.200 Unterzeichner. Gefordert wird, „die laufenden Verfahren anzuhalten und die Möglichkeiten der Bebauung neu zu regeln“. Hintergrund der Petition sind Diskussionen um einen geplanten Hotelbau, der manche um den Erhalt des Badeplatzes zittern lässt. Die öffentliche Badewiese sei jedoch gesichert, betont Bürgermeister Franz Eisl, der der Petition auch selbst unterzeichnet hat.
In St. Wolfgang wird über Baupläne für die Bacherlwiese diskutiert. Bereits im Jahr 2006 wurde für das rund 50.000 Quadratmeter große Areal ein Bebauungsplan beschlossen. Dieser sah ein Erlebnisbad für 1.000 Tagesgäste samt Hotel mit 300 Betten und einer Parkgarage für 450 Fahrzeuge vor. Der Beschluss im Gemeinderat erfolgte damals einstimmig, Bauherr wäre ein internationaler Tourismuskonzern gewesen. Ein derartiges Riesenprojekt ist heute nicht mehr zeitgemäß, findet auch Bürgermeister Franz Eisl: „So eine Bettenburg heutzutage in die unverbaute Landschaft zu stellen, ist für uns alle in St. Wolfgang unvorstellbar.“
Kleinerer Hotelbau geplant
Der Bau wurde nicht verwirklicht, die in der Region beheimatete WOHUT Wolfgangsee Hotel & Tourismus Gmbh, hat das Baurecht übernommen. Sie plant nun ein deutlich kleineres Projekt mit 24 Zimmern, das 4.000 Quadratmeter Fläche beanspruchen würde. In der jüngsten Gemeinderatssitzung am 13. April wurde für das Areal ein Neuplanungsgebiet beschlossen - der Bauausschuss soll, in Abstimmung mit dem Ortsplaner, zukünftige Bebauungsmöglichkeiten festlegen. Die nächsten Schritte sollen noch im Sommer-Gemeinderat erfolgen.
Ängste wegen Badeplatz und Zweitwohnsitzen
Dass die Diskussion rund um die Wiese am Ortseingang in der Bevölkerung wichtig ist, zeigt sich am Erfolg der vor zehn Tagen begonnenen Online-Petition der „Bürgerinitiative St. Wolfgang“: Über 1.200 Unterschriften sind bereits zusammen gekommen. Liest man die Kommentare, sind für die Unterzeichner vor allem der freie Seezugang - auf dem Areal befindet sich die einzige öffentliche Badewiese im St. Wolfgang - und die Bodenversiegelung ein Thema. Für Grünen-Fraktionsobmann Karl Lepic, der die Bürgerinitiative unterstützt, ist es auch eine Frage von transparenter Politik und Einbindung der Bevölkerung. Viele hätten zudem Angst, dass in letzter Konsequenz weitere Zweitwohnsitze entstehen würden.
„Sicherung der Badewiese“
Auch Bürgermeister Franz Eisl hat die Petition unterschrieben, die direkt an ihn gerichtet ist. Er verweist auf den bereits im Gemeinderat gestarteten Prozess für die raumplanerische Neuordnung der Bacherlwiese und versichert, dass auch der Badeplatz durch ein Hotelprojekt nicht verbaut werden dürfe: „Die langfristige Sicherung der Badewiese für die Bevölkerung und unsere Urlaubsgäste läuft nach Plan und muss nun rasch umgesetzt werden.“