
GMUNDEN. Von der Klausur übers Jugend-Café zum regelmäßigen Jugendrat: Beim ersten Gmundner Jugendrat kamen viele Wünsche und Anregungen der Jugend zur Sprache.
Die Stadt Gmunden ist gefordert, ein neues Format für basisdemokratische Teilhabe junger Menschen zu entwerfen; einen fixen, regelmäßig tagenden Jugendrat. Dieser soll parteiunabhängig und offen sein und mit einer gewählten Person bei Jugendfragen direkt im Gemeinderat gehört werden. Wie der Jugendrat zu konstruieren ist, offen und zugleich verbindlich, und wie dieser Jugendrat selbst mit der Gmundner Jugend und mit der Kommune kommuniziert, darüber muss man sich noch den Kopf zerbrechen.
Das ist nur eines, aber eines der interessantesten Ergebnisse des Gmundner Jugendrates, der Mitte Mai – zunächst als einmaliges Ereignis gedacht – eineinhalb Tage tagte. Die Klausur zufällig ausgewählter Gmundnern im Alter zwischen 14 und 19 Jahren erarbeitete unter fachlicher Moderation der SPES-Zukunftsakademie eine lange Liste von Anregungen. Die Jungen übten konstruktive Kritik, verbanden sie mit diversen Forderungen und bekundeten auch den Willen zur Mitarbeit.
Die Resonanzgruppe wacht darüber
Die Ergebnisse präsentierten sie ausführlich bei einem Jugend Café vor Spitzenvertretern der Stadtpolitik, Mitarbeitern aus dem Stadtamt, Medienvertretern, interessierten Bürgern und den Mitgliedern der zwölfköpfigen Resonanzgruppe. Letzterer kommt eine besondere Bedeutung zu, denn sie muss und wird auch künftig darüber wachen, dass aus den Ergebnissen auf Papier auch Taten werden. Die Mitglieder dieser Resonanzgruppe kommen aus Politik, Verwaltung, Jugend-NGOs und Institutionen wie Streetwork, Schulen oder dem Jugendzentrum.
Rund 40 Empfehlungen
Unter den Empfehlungen finden sich so unterschiedliche Bereiche wie: veue Wege der Kommunikation mit der Jugend beschreiten (Newsletter, Social Media, Schwarzes Brett online und anlog), Jugendliche würden beim Aufreißen versiegelter Bodenflächen oder beim Bäumepflanzen mithelfen. bessere Verkehrsverbindungen, verbesserte Drogen-Aufklärung an Schulen, für Junge leistbare Gastro oder Essensautomaten, Jugendzentrum ins Zentrum holen
Bürgermeister Stefan Krapf, die für Bürgerbeteiligung wie diese zuständige Vizebürgermeisterin Ulrike Feichtinger und Jugend-Stadtrat Dominik Gessert begrüßten den Jugendrat respektvoll und dankbar: Krapf zitierte Hermann Gmeiner: „Großes entsteht dann, wenn jemand mehr tut als er muss.“ Alle drei signalisierten Offenheit für Neues und debattierten dann auch selbst an fünf Thementischen mit. Dort wurden die dringendsten Anliegen – lösungsorientiert – im Detail besprochen.