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"Vor einem Heizungswechsel immer über die Dämmung nachdenken"

Daniela Toth, 13.06.2023 17:41

GMUNDEN. Mit einer Haussanierung kann man viel Energie und auch Geld sparen. Doch wo beginnen? Und welche Möglichkeiten zur Förderung gibt es? Die Stadt Gmunden lud zu einer „Haussanierungsparty“, wo Profis anhand eines konkreten Beispiels Tipps gaben und Fragen beantworteten.

Sanierungsparty (Foto: Tóth)
Sanierungsparty (Foto: Tóth)

Gemütlich auf einer Terrasse sitzend konnte man sich in Gmunden übers Sanieren informieren und eigene Fragen und Erfahrungen einbringen. Eingeladen hatte die Stadtgemeinde, die Profis kamen im Rahmen des Programms Klimaaktiv Gebäude des Klimaschutzministeriums (BMK), das österreichweit „Sanierungsdialoge“ anbietet: Energieberaterin Astrid Urbanek sowie Barbara Ruhsmann und Gerhard Bayer von der Österreichischen Gesellschaft für Umwelt und Technik (ÖGUT).

Am konkreten Beispiel

Die gemütliche Terrasse, auf der sich die rund zwanzig Sanierungsinteressierten versammelten, gehört Familie Berger: Sie nutzte die Gelegenheit zu einer umfassenden Energie- und Sanierungsberatung für ihr im Jahr 1966 errichtetes Haus.

Energieberaterin Astrid Urbanek hatte das Gebäude schon vor der „Sanierungsparty“ gemeinsam mit den Hausbesitzern vom Dach bis zum Keller unter die Lupe genommen und in einem persönlichen Gespräch Möglichkeiten zur Sanierung abgeklärt. Das Ergebnis dieser Begutachtung bildete den Rahmen für den Energiedialog: „Bei diesem Haus ist schon vieles sehr gut gelöst – und auch die Ideen, die die Hausbesitzer haben, sind sehr gut“, lobte Urbanek.

Über das Dach kann viel Wärme verloren gehen

Danach ging sie Schritt für Schritt – vom Dach bis zum Keller – die wichtigsten Elemente einer Sanierung durch. „Nach oben geht viel Wärme verloren: Eine Dämmung der obersten Geschoßdecke kann 20 bis 30 Prozent der Heizkosten einsparen“, erklärte Urbanek. Hier wurde im Haus von Familie Berger bereits investiert. Auch die „thermische Hülle“ wurde schon verbessert – mit wärmedämmenden Fenstern und einem fünf Zentimeter dicken Wärmeschutz auf der Außenwand. Da im Haus von Familie Berger alle Räume beheizt werden, könne auf die sonst wichtige Kellerdeckendämmung verzichtet werden, erklärte Urbanek.

Wärmedämmung vor Heizungs-Umstellung

Danach ging es ins Detail, etwa um einen angedachten Tausch des Heizungssystems. „Hier gilt: immer zuerst dämmen und dann erst die Heizung tauschen, da die Dämmung die Heizlast reduziert“, betonte Astrid Urbanek. Im konkreten Fall wäre bei einer weiteren Dämmschicht auf der Fassade sogar eine Heizung mittels Wärmepumpe möglich, so die Expertin. „Manche sagen: Wärmepumpen gehen im Altbau nicht, aber das muss man sich immer von Fall zu Fall ansehen“, meinte Urbanek, die im Anschluss, wie auch die anderen beiden Experten, bei einer gemütlichen „Baustellenjause“ für Fragen zur Verfügung stand. Auch Vizebürgermeisterin Uli Feichtinger (Grüne) und Klimakoordinatorin Verena Pühringer-Sturmayr, Initiatorinnen der Sanierungsparty, lauschten interessiert.

Vor konkreten Schritten sei eine individuelle Energieberatung immer hilfreich, so Urbanek abschließend. Angeboten werden solche Beratungen von Energieberatern sowie kostenlos vom OÖ Energiesparverband (Infos: www.energiesparverband.at).


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