ST. WOLFGANG. Die anhaltende Debatte um einen gemeinsamen Schulstandort in St. Wolfgang hat nun ein Ende gefunden: Alle Kinder aus St. Wolfgang und dem St. Gilgener Ortsteil Ried werden künftig an einem gemeinsamen Standort in Rußbach unterrichtet.
Sinkende Schülerzahlen am Schulstandort im Markt von St. Wolfgang, ein in die Jahre gekommenes Schul- und Kindergartengebäude am Standort Rußbach und nachvollziehbare Wünsche der Eltern nach einem weiteren Ausbau der Betreuungsmöglichkeiten für zwei - zehnjährige Kinder waren für die Gemeinde Anlass, ein neues Konzept für den Bildungsstandort St. Wolfgang aufzusetzen. Für Bürgermeister Franz Eisl (VP) steht bei der Thematik im Mittelpunkt, dass „Wolfgang zusammenwachsen soll. Miteinander können wir in unserer Gemeinde am meisten erreichen - mit einer gemeinsamen Volksschule schaffen wir die besten Voraussetzungen dafür“. Dabei will der Ortschef für „die besten Rahmenbedingungen“ sorgen: einem modernen Schulgebäude und flexible Betreuungsmöglichkeiten zur Entlastung der Familien.
Lösung von der Politik gewünscht
Auch für die bisherige Schulleiterin der Volksschule im Markt, Elisabeth Raffl, waren die Gegebenheiten offenbar nicht mehr tragbar. Durch die niedrigen Schülerzahlen und dementsprechend wenig Lehrpersonal mussten zwei Klassen gleichzeitig von einer Lehrkraft unterrichtet werden. Ende letzten Jahres kündigte Raffl an, dass die Bildungsqualität so nicht mehr garantiert werden könne und wünschte sich von politischen Vertretung eine Lösung.
Gemeinsamer Standort in Rußbach
Auf Basis von Pädagogischen Leitlinien der Lehrerschaft der Standorte St. Wolfgang und Rußbach, einer Analyse der Standorte Zentrum/Markt, Rußbach und Schwarzenbach und schließlich einer Machbarkeitsstudie samt Kostenschätzung und Flächenbedarf hat die Gemeinde beschlossen, die gemeinsame Volksschule St. Wolfgang samt Kinderbetreuung am Standort Rußbach zu errichten. Eisl betont, dass „nun zügig an diesem wichtigen Vorhaben weitergearbeitet werden muss“, denn „wir wollen für die Kinder, für die Familien und natürlich auch für die Lehrkräfte rasch ein zeitgemäßes Bildungsangebot schaffen und ausreichend Unterstützung bei der Kinderbetreuung anbieten - kurz: Wir wollen Großes für die Kleinen leisten“.
Eröffnung frühestens im Sommer 2027
Derzeit gebe es Gespräche zu einem in Frage kommenden Grundstück in Rußbach, auf dem der neue Bildungsstandort errichtet werden soll. Die Gemeinde rechnet mit etwa vier Jahren Bauzeit, eröffnet wird der Bildungsstandort - der von der Gemeinde und dem Land OÖ finanziert wird - frühestens im Sommer 2027. Währenddessen bleiben die Volksschulen an ihren bisherigen Standorten. Michaela Pilz, Leiterin der Volksschule Rußbach, übernimmt die Leitung beider Standorte, Elisabeth Raffl bleibt Lehrerin am Standort Markt. Eine Neuerung für die Schule im Markt gibt es auch: Ab Herbst wird dort eine zusätzliche Assistenzkraft von der Gemeinde zur Verfügung gestellt.
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